Vorteile des CFROI

Analog zum EVA kann auch beim CFROI/CVA der enge Bezug zu den Daten des externen Rechnungswesens als vorteilhaft hinsichtlich der Implementierbarkeit und Kommunizierbarkeit festgehalten werden.

CFROI ist vergangenheitsorientiert

Ein bedeutender Kritikpunkt am CFROI liegt in der Vergangenheitsorientierung dieser Kennzahl. Durch die Zeitpunktbetrachtung erfahren Investitionsobjekte, die in den ersten Perioden hohe Einzahlungsüberschüsse aufweisen eine Bevorzugung gegenüber Objekten, die erst in späteren Perioden Einzahlungsüberschüsse generieren. Eine grundsätzlich mögliche Schätzung zukünftiger Cashflows ist wiederum mit dem Problem der Manipulierbarkeit bzw. der Unsicherheit behaftet.

Weitere Nachteile

Weiterhin ist zu kritisieren, dass nicht aktivierbare Investitionen wie z. B. Aufwendungen für Forschung und Entwicklung sowie Aufwendungen für Werbemaßnahmen bei der Berechnung der Bruttoinvestitionsbasis unberücksichtigt bleiben. Vor allem im Falle hoher Beträge sollte daher eine Korrektur erfolgen.

Darüber hinaus besteht bei einer Ausrichtung der Unternehmenssteuerung auf eine Maximierung des CFROI das Risiko der Nichtdurchführung von Investitionen, selbst wenn diese einen CFROI oberhalb des Kapitalkostensatzes aufweisen, mit der Konsequenz einer Wertvernichtung. Ursache hierfür ist das allen relativen Steuerungskennzahlen anhaftende Problem der Nichtberücksichtigung einer Veränderung der zugrunde liegenden Kapitalbasis.[1]

Die mit der Verknüpfung an die Methode des internen Zinsfußes verbundenen Schwierigkeiten (insb. Wiederanlageprämisse) wurden durch die Entwicklung des vereinfachten CFROI entschärft. Hieraus resultierte eine bedeutende Komplexitätsreduktion, die jedoch wieder teilweise durch die Einbeziehung der ökonomischen Abschreibung beseitigt wurde.[2]

Ungeachtet der von den Begründern des CVA geäußerten Empfehlung, bei der Ermittlung der Kapitalkosten nicht auf das CAPM abzustellen, wird in der Praxis aus Praktikabilitätsgründen eine solche Vorgehensweise bevorzugt.[3]

[1] Vgl. Stiefl/Westerholt, 2008, S. 74 f.; Weber/Bramsemann/Heineke/Hirsch,2004, S. 76.
[2] Vgl. Stiefl/Westerholt, 2008, S. 76.
[3] Vgl. Weber/Bramsemann/Heineke/Hirsch, 2004, S. 84.

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