Monatsabschluss im internen Rechnungswesen

Während beim Deckungsbeitrags-Plan-Ist-Vergleich, der Gegenstand des vorherigen Beitrages unserer Serie war,[1] der Schwerpunkt auf einer möglichst aktuellen Information lag, ist die periodische Ermittlung eines abstimmbaren Betriebsergebnisses erst nach Abschluss aller monatlichen Abrechnungsgebiete und somit erst mit größerer zeitlicher Verzögerung möglich. Unabhängig vom eingesetzten Verfahren ist das Ziel einer lückenlosen Abstimmung des Betriebsergebnisses mit den entsprechenden Ergebnissen des externen Rechnungswesens zu erreichen, da letztlich die Akzeptanz aller für das Controlling erstellten Auswertungen und Informationen davon abhängt.

[1] Siehe Teil 5 unserer Serie zum Unternehmensmodell QUATTRO (Putzhammer; Zehetner, 2003).

2.1 Planung der Ergebnisse

Voraussetzung für die Planung der Ergebnisse sind die Planansätze der vorangegangenen Serienbeiträge.

2.1.1 Planung der Ergebnisse nach dem Gesamtkostenverfahren

Abstimmung intern – extern

Die Ergebnisrechnung nach dem Gesamtkostenverfahren wird im Modell Quattro in Form eines T-Kontos dargestellt (Abb. 4). Es wird sehr gut ersichtlich, dass der Kreis zwischen externem und internem Rechnungswesen somit wieder geschlossen werden kann.

Abb. 4: Ergebnisplanung nach dem Gesamtkostenverfahren

2.1.2 Planung der Ergebnisse nach dem Umsatzkostenverfahren

Zielvorgaben für das Vertriebs-Controlling

Die in Form einer mehrstufigen Deckungsbeitragsrechnung gestaltete Auswertung nach dem Umsatzkostenverfahren (Abb. 5) zeigt die Zielvorgaben für das Vertriebs-Controlling der einzelnen Profit-Center (PM1 und PM2 – wobei jeweils zwei Produkte in einem Profit-Center zusammengefasst sind) sowie für das Gesamtergebnis. Ausgehend von den Bruttoerlösen der vier Produkte, die aus den jeweiligen Absatzplänen durch Multiplikation der geplanten Absatzmengen mit den erzielbaren Bruttoerlösen pro Stück errechnet werden, führt der Abzug geplanter Erlösschmälerungen (z.B. Rabatte und Skonti) und Sondereinzelkosten des Vertriebes (SEKOV) zu Nettoumsatz I und II (bis hierher können die Daten aus den Ausgangsdaten (Plan)[1] entnommen werden). Um zum Deckungsbeitrag I bzw. II zu gelangen, werden vom Nettoumsatz II zuerst die proportionalen und danach die fixen Standardherstellkosten, die durch Multiplikation der in der Plankalkulation[2] errechneten proportionalen bzw. fixen Herstellkosten mit den geplanten Absatzmengen ermittelt werden, abgezogen. Der Deckungsbeitrag (DB) I ist jene Größe, die für Fragen der Sortimentspolitik, der Preisuntergrenze oder der Verfahrenswahl herangezogen wird. Der ausgewiesene DB II wird anschließend um die periodenabhängigen, den einzelnen Produkten – nicht jedoch den einzelnen Produkteinheiten – verursachungsgerecht zuordenbaren, periodischen Verkaufsförderungskosten reduziert und man gelangt so zum DB III. In der Folge werden die Vertriebskosten abgezogen, die von den einzelnen Profit-Centern zu vertreten sind, und man gelangt zum DB IV. Nach Abzug der Verwaltungskosten, die weder den Produkten noch den einzelnen Profit-Centern, sondern nur noch dem Gesamtunternehmen zugerechnet werden können, wird das Standardergebnis (DB V) ausgewiesen.

Abb. 5: Ergebnisplanung nach dem Umsatzkostenverfahren

Weitere Auswertungsdimensionen

Für eine gezielte Steuerung der Unternehmensaktivitäten ist es sinnvoll, neben dem Auswertungskriterium Produkthierarchie noch weitere Dimensionen, wie regionale Hierarchie oder Kundenhierarchie näher zu betrachten. In unserem Modell (Abb. 6) kann man anhand der Kundenergebnisrechnung erkennen, welcher Kunde welchen Deckungsbeitrag liefert und welchen Kunden man daher erhöhte Aufmerksamkeit schenken sollte (hier sind es gemäß der aktuellen Planung die Kunden 2 und 3, die einen erheblich höheren DB II aufweisen als die beiden anderen Kunden). Grundsätzlich entspricht die Vorgehensweise jener bei der Darstellung nach Produkten mit dem Unterschied, dass die Auflösung auf einzelne Kunden beim DB II endet, da die Kosten der Verkaufsförderung, der Verwaltung und des Vertriebes nicht verursachungsgerecht auf die einzelnen Kunden aufgeteilt werden können.

Abb. 6: Kundenergebnisrechnung Plan

[1] Siehe Abb. 5 des Serienbeitrags zum Produktkosten-Controlling (Klein; Putzhammer, 2003a).
[2] Siehe Abb. 6 des Serienbeitrags zum Produktkosten-Controlling (Klein; Putzhammer, 2003a).

2.2 Ergebnisrechnung im Rahmen des Abrechnungssystems

2.2.1 Ergebnisrechnung nach dem Gesamtkostenverfahren

Die Ergebnisrechnung nach dem Gesamtkostenverfahren (s. Abb. 7) schließt den Kreis zwischen externem und internem Rechnungswesen.

Abb. 7: Ergebnisrechnung nach dem Gesamtkostenverfahren im Ist

Darstellung als T-Konto

Die Ergebnisrechnung nach dem Gesamtkostenverfahren wird in T-Konto-Form dargestellt (s. Abb. 7), wobei auf der Sollseite die in die Abrechnung eingegangenen, nach Kostenarten gegliederten Kosten und auf der Habenseite die eingegangenen Erlöse sowie die Bestandsveränderungen verbucht werden.

Erlöse und Bestandsveränderungen im Haben

Die Bruttoerlöse der einzelnen Produkte errechnen sich durch Multiplikation der Absatzmengen mit den Bruttoerlösen aus den Ausgangsdaten (IST).[1] Die Bestandsveränderungen WIP (Ware in Arbeit) werden aus der Betriebsleistungsrechnung[2] und die Be...

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