Zeilen 23 und 24

Die Zeilen 23 und 24 gelten nur für Umsätze im Rahmen land- und forstwirtschaftlicher Betriebe, die der Durchschnittssatzbesteuerung nach § 24 Abs. 1 UStG unterliegen.[1]

Zeile 23 erfasst innergemeinschaftliche Lieferungen an Abnehmer mit USt-IdNr. in das übrige Gemeinschaftsgebiet.[2]

Zeile 24 ist für Unternehmer bestimmt, die im land- und forstwirtschaftlichen Betrieb Umsätze von Sägewerkserzeugnissen, Getränken und alkoholischen Flüssigkeiten ausführen[3] und hierfür Umsatzsteuer zu zahlen haben.

Der jeweils maßgebende Steuersatz[4] ist in der Spalte "Steuer" um die pauschalen Vorsteuerbeträge[5] zu mindern.

Hierdurch ergibt sich für steuerpflichtige Lieferungen und den steuerpflichtigen Eigenverbrauch von Sägewerkserzeugnissen und Getränken, die in der Anlage zum UStG nicht aufgeführt sind, sowie von alkoholischen Flüssigkeiten eine Steuerzahllast i. H. v. 9,5 % der Bemessungsgrundlage[6] (19 % Umsatzsteuer ./. 9,5 % Vorsteuer[7]).

 
Hinweis

Absenkung Durchschnittssteuersatz für pauschalierende Landwirte

Im Rahmen des Jahressteuergesetzes (JStG) 2020 hat der Gesetzgeber der Bundesregierung aufgegeben, die Höhe der Vorsteuerbelastung der Pauschallandwirte jährlich anhand aktueller statistischer Daten zu überprüfen. Die Vorsteuerbelastung ist für den Gesetzgeber ein wichtiges Kriterium, um den Durchschnittssatz für die Pauschallandwirte in § 24 UStG in zutreffender Höhe festzulegen. Ein zu hoher Durchschnittssatz ist nach dem Unionsrecht nicht zulässig und führt zudem zu Steuerausfällen.

Um den Vorgaben des Unionsrechts Rechnung zu tragen, wird der Durchschnittssatz für Pauschallandwirte zum 1.1.2022 auf 9,5 % angepasst und die Berechnung des Durchschnittssatzes im Gesetz festgeschrieben.[8]

 
Wichtig

Umsatzgrenze für die Anwendbarkeit der Pauschalversteuerung

Durch das Jahressteuergesetz (JStG) 2020 wurde zudem in § 24 UStG eine Umsatzschwelle eingeführt. Für Lieferungen, die ab dem 1.1.2022 ausgeführt werden, ist die Anwendung der Durchschnittsatzbesteuerung nach § 24 UStG nur noch anzuwenden, wenn der Gesamtumsatz des Unternehmers im vorangegangenen Kalenderjahr nicht mehr als 600.000 EUR betragen hat.[9]

Für Land- und Forstwirte, die unter Verzicht auf die Durchschnittssatzbesteuerung nach § 24 Abs. 13 UStG die Steuer nach allgemeinen Grundsätzen berechnen[10], gelten die Zeilen 18–22 und 25-30. Die Erklärung eines Unternehmers nach § 24 Abs. 4 UStG, dass seine im Rahmen eines land- und forstwirtschaftlichen Betriebs ausgeführten Umsätze nach den allgemeinen Vorschriften des UStG besteuert werden sollen, erfasst alle Umsätze dieser Art, unabhängig davon, wie viele Teilbetriebe i. S. d. Ertragsteuerrechts der Unternehmer hat.[11]

[1] Vgl. dazu Abschn. 24.1–24.9 UStAE; BMF, Schreiben v. 27.8.2015, BStBl 2015 I S. 656.
[2] Über diese Lieferungen sind vierteljährlich Zusammenfassende Meldungen beim Bundeszentralamt für Steuern (BZSt) sowie monatlich Meldungen zur Intrahandelsstatistik abzugeben (vgl. Erläuterungen zu Zeilen 26–28).
[3] Ausgenommen sind Lieferungen in das Ausland (§ 1 Abs. 2 Satz 2 UStG) und die im Ausland bewirkten Umsätze (vgl. § 24 Abs. 1 Nr. 2 UStG).
[6] Bis 31.12.2021: 8,3 %.
[7] Bis 31.21.2021: 10,7 %.
[8] Gesetz zur Umsetzung unionsrechtlicher Vorgaben im Umsatzsteuerrecht, vom Bundestag am 18.11.2021 verabschiedet, der Bundesrat hat dem Gesetz am 17.12.2021 zugestimmt.
[9] Jahressteuergesetz 2020 v. 21.12.2020, BGBl 2020 I S. 3096.

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