Die Leistung des Unternehmens ist im Umsatzkostenverfahren identisch mit den Nettoumsätzen der einzelnen Produktgruppen. Von den am Markt erzielten Verkaufspreisen werden Skonto, Bonus und andere nach der Fakturierung gewährte Preisnachlässe abgezogen. Damit für die Periodenrechnung nicht auf die exakte Berechnung dieser Erlösschmälerungen gewartet werden muss, hat der Kostenrechner zwei unterschiedliche Möglichkeiten:

  1. Erlösschmälerungen, die vorherige Perioden betreffen, werden in der laufenden Periode berücksichtigt. Die Umsatzkorrekturen aus der laufenden Zeiteinheit werden in den folgenden Monaten die Leistung verringern. Diese Vorgehensweise ist nur dann sinnvoll, wenn ein kontinuierlich anfallender Umsatz mit einem gleichmäßigen Zahlungsverhalten der Kunden vorliegt.
  2. Die Erlösschmälerungen der aktuellen Periode werden anhand von Erfahrungswerten (z. B. Skonto) oder vertraglichen Vereinbarungen (z. B. Bonus) aus den Planwerten entnommen. Der Bruttoumsatz wird um den Planwert reduziert.

Da die Nettoumsätze pro Produktgruppe benötigt werden, ist es oft nicht möglich, die Daten aus der Buchhaltung zu entnehmen. Dort finden sich nur dann unterschiedliche Erlöskonten, wenn wenige Produktgruppen vorhanden sind. Die für das Umsatzkostenverfahren notwendigen Informationen stammen dann aus dem Vertriebscontrolling, das die entsprechenden Statistiken führt.

 
Praxis-Tipp

Verteilung der Erlösschmälerungen auf die Produktgruppen

Stellen Sie durch regelmäßige Stichproben fest, welche Erlösschmälerungen für die einzelnen Produktgruppen in welcher Höhe anfallen. In der Praxis finden Sie meist nur wenig differenzierte Konten in der Buchhaltung. Sie müssen daher typische Einzelfälle finden und untersuchen, um eine realistische Verteilung der Erlösschmälerungen auf die Produktgruppen vornehmen zu können.

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