Als Fazit ist festzuhalten, dass es die Unsicherheit über die zukünftigen Entwicklungen des Unternehmensumfelds (Konjunktur, Wettbewerber etc.) erfordert, sich mit verschiedenen denkbaren Zukunftsszenarien zu befassen. Die Unternehmenspolitik sollte nicht alleine auf ein Szenario ausgerichtet werden. Empfehlenswert ist eher die Betrachtung möglicher Alternativszenarien und die Berücksichtigung der Konsequenzen dieser Szenarien für die Erfolgsgrößen des eigenen Unternehmens. Mit der Monte-Carlo-Simulation existiert ein Instrument, mit dessen Hilfe sich, ausgehend von vorgegebenen Regeln (z. B. der eigenen Planung) und unter Berücksichtigung von Risiken, eine große repräsentative Anzahl von Zukunftsszenarien konstruieren und analysieren lassen.

Eine ökonomisch simulationsbasierte Risikoaggregation baut gerade auf den Planungsrechnungen des Unternehmens auf. Da in vielen Unternehmen Controlling mithilfe der Tabellenkalkulation Excel durchgeführt wird, bietet es sich an, eine Risikoaggregation in Excel durchzuführen. Weil diese Funktionalität von Excel selbst nicht bereitgestellt wird, muss hierzu auf ein Add-in wie Crystal Ball zurückgegriffen werden.

Abb. 17: Unternehmenswert auf Basis von Simulationsergebnissen

Für aufwändigere Modelle und eine "professionelle" Abbildung von Simulationsmodellen kann der Einsatz speziell simulationsbasierter Entscheidungsunterstützungssysteme sinnvoll sein, wie beispielsweise des "Strategie-Navigators" (s. Auswertungs-Screenshot in Abb. 17). Im Gegensatz zum Excel-Modell ist hier bereits eine Vielzahl von Funktionalitäten (Zusammenhänge der Erfolgsrechnung, Auswertungsmöglichkeiten wie Rating oder Unternehmensbewertungsmodul) vorprogrammiert und muss nur noch parametrisiert werden.

Als wesentlicher praktischer Nutzen simulationsbasierter Ansätze für das Controlling und die Vorbereitung unternehmerischer Entscheidungen ist festzuhalten, dass durch derartige Modelle Transparenz geschaffen wird über die zukünftigen Risiken – und nur so ist ein Abwägen erwarteter Erträge und Risiken bei Entscheidungen möglich.

Insbesondere ist es nur mithilfe von Simulationsmodellen möglich, den aggregierten Gesamtrisikoumfang (Eigenkapitalbedarf) für Finanzierungsstrukturentscheidungen abzuleiten, die Wahrscheinlichkeit einer Insolvenz (zukünftiges Rating) fundiert zu beurteilen und risikogerechte Kapitalkostensätze zu berechnen. Letztere sind ein wesentlicher Werttreiber im Kontext einer wertorientierten Steuerung. Ohne Rückgriff auf (oft wenig aussagefähige oder gar nicht existierende) historische Kapitalmarktdaten kann der aus der Simulation abgeleitete Risikoumfang unmittelbar in den Kapitalkostensatz umgerechnet werden.

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