Das vorgestellte strategische Lieferanten-Risikomanagement kann präventiv oder reaktiv sein. Präventives Risikomanagement in der Lieferkette zielt darauf ab, Risiken in der Lieferkette zu mindern, bevor eine Störung der Lieferkette eintritt. Das präventive Lieferanten-Risikomanagement umfasst die Gestaltung des Liefernetzwerks, die sorgfältige Lieferantenauswahl, den Aufbau von strategischen Lieferantenbeziehungen und die Gewinnung von Sicherheit in der Lieferkette.

Momentan und künftig wird auch die Flexibilität einer Lieferkette an Bedeutung für den Erfolg des verknüpften Wertschöpfungsnetzwerks gewinnen. Flexibilität ermöglicht es einem einkaufenden Unternehmen, effektiv und schnell auf dynamische Marktveränderungen zu reagieren und verbessert dadurch die Fähigkeit mit Umweltunsicherheiten umzugehen. Der Wunsch nach mehr Flexibilität und Risikoabsicherung (etwa durch die Erfahrungen der COVID-Pandemie) wird in Abbildung 7 dargestellt. Globale, effiziente, aber anfällige Lieferketten, werden tendenziell durch regionalisierte Wertschöpfung ersetzt. Diese regionalisierte Wertschöpfung ist flexibler und weniger störungsanfällig. Ermöglicht wird der Trend durch die fortschreitende Automatisierung und Digitalisierung sowie ein gestiegenes Risikobewusstsein.

Abb. 7: Regionalisierung von Wertschöpfung

Auch ein regionalisiertes, modernes Lieferanten-Risikomanagement kann die Zukunft nicht vorhersagen und ist keine Garantie gegen Verluste und Probleme bei der Belieferung. Verluste können weiterhin auftreten, sollten aber mit den hier aufgezeigten Maßnahmen deutlich reduziert werden können. Um die aufgezeigten Maßnahmen effektiv umsetzen zu können, ist die Zusammenarbeit von Einkauf und Controlling unbedingt zu empfehlen.

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