Kontrollprinzipien agiler und traditioneller Projekte

Um im Folgenden die Unterschiede zwischen klassischer und agiler Projektsteuerung hervorzuheben, werden einige wichtige Steuerungsaufgaben vorgestellt und verglichen (s. Tab. 2).[1]

 
  Traditionelles Projekt Agiles Projekt
Ausrichtung und Kontrolle von Prozessen Durch das PMO werden Prozesse ausgerichtet, standardisiert und kontrolliert. Das Projektteam, geleitet durch den Scrum Master, definiert, implementiert und verbessert Prozesse kontinuierlich eigenständig.
Kontrolle von Ergebnissen und Projekterfolgen Der Projektleiter/-manager ist für das regelmäßige Tracking und Reporting der Projekterfolge und -fortschritte zuständig und behält dabei Kosten und Meilensteinerreichung im Blick. Das Projektteam überwacht den eigenen Fortschritt selbst und integriert zum eigenen Team-Reporting sog. "Burndown Charts".
Management von Risiken Der Projektleiter/-manager ist stellvertretend für alle Stakeholder dafür verantwortlich, das Risikomanagement zu steuern. Das Projektteam übernimmt die Risikosteuerung eigenständig, wobei der Product Owner eine entscheidende Rolle spielt und in seinen Entscheidungen immer die Bedarfe der Stakeholder im Blick behält.
Ressourcenverantwortung Die funktionale Führungskraft entscheidet projektübergreifend über die Ressourcenverteilung. Innerhalb eines Projekts definiert und verteilt der Projektmanager die Aufgaben, deren Qualität er auch am Ende sicherstellen muss. Das Projektteam stellt sich funktional auf und definiert, verteilt und bearbeitet Aufgaben eigenständig. Auch die Qualitätssicherung der Aufgaben liegt dabei in der Verantwortung des Teams.

Tab. 2: Vergleich agiler und traditioneller Projekt-Kontrollprinzipien

Durch die Einführung agiler Projektmanagementmethoden übernimmt das Projektteam mehr Verantwortung für die Durchführung und den Erfolg von Projekten. Kontrollmechanismen müssen für diese Entwicklung angepasst werden, um auch in Zukunft einen reibungsfreien Projektablauf und eine Minimierung der möglichen Risiken zu gewährleisten.

[1] Vgl. Cobb, 2001, S. 104 ff.

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