Auch auf der Vertriebsseite muss sich der Kostenrechner mit Skonto beschäftigen, da der Verkäufer zumindest in Deutschland diese Finanzierungsform als Verkaufsargument anbieten muss. Damit das von den Kunden abgezogene Skonto nicht zulasten der notwendigen Marge geht, muss es in der Kalkulation berücksichtigt werden. Dabei muss der Kostenrechner die Serienfertigung von der Auftragsfertigung unterscheiden, um eine korrekte Berechnung vornehmen zu können.

Bei einem Einzelauftrag oder bei einer kundenindividuellen Fertigung muss der dem Kunden angebotene Skontobetrag voll in die Kalkulation einfließen:

 
Kalkulation mit Skonto
    EUR
Selbstkosten   1.000,00
Gewinnaufschlag 10 % 100,00
Barverkaufspreis   1.100,00
Skonto 3 % 34,02
Zielverkaufspreis   1.134,02
Rabatt 25 % 378,01
Angebotspreis netto   1.512,03

Tab. 1:  Exemplarische Kalkulation mit Skonto

Für die Serienfertigung wird das gleiche Kalkulationsschema verwendet. Ergebnis ist der Listenpreis ohne Umsatzsteuer. Da jedoch nicht alle Kunden mit Skonto zahlen, ist es nicht notwendig, den maximal möglichen Skontosatz in die Kalkulation zu übernehmen. Der Kostenrechner ermittelt aus Erfahrungswerten einen durchschnittlichen Skontosatz, der unterhalb des vereinbarten Prozentsatzes liegt. Bei geringer Ausnutzung der Skontovereinbarung durch die Kunden eines Unternehmens wird dessen Finanzierungsbedarf bei den Banken größer, da liquiditätswirksame Zuflüsse weiter in der Zukunft liegen. Die Finanzierungskosten steigen und wirken sich auf die Gemeinkostenzuschlagssätze aus. Damit hat auch das Skonto auf der Vertriebsseite Einfluss auf die Marge, die das Unternehmen erwirtschaften kann.

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