Neben Vision und Fachkonzept stellt sich natürlich auch die Systemfrage. Im Falle der BSH war sehr schnell klar, dass der ERP-Kern in Zukunft weiterhin mit SAP-Software betrieben werden soll. Auch dass der nächste Evolutionsschritt von R/3 auf S/4 mittelfristig bevorsteht (wie zuvor von R/2 auf R/3) war SAP-seitig schon sehr früh avisiert. Offen war daher nur die Frage, wann man mit der Transformation hin zu S/4 beginnt. Aufgrund von vielen business-relevanten Veränderungen seit "Grundsteinlegung" der bisherigen ERP-Architektur (im Jahr 2000) hatte sich in allen Fachbereichen hohes Änderungspotenzial angesammelt, das nur mit sehr viel Aufwand noch in R/3 hinein codiert hätte werden können.

Universal Parallel Accounting beschleunigt Konzernabschlüsse

Aus FICO-Sicht sprach neben dem bereits erwähnten, Accounting & Controlling vereinenden Kernelement des Universal Ledgers auch die aktuell in Entwicklung befindliche Idee eines Universal Parallel Accountings (UPA) für eine frühzeitige S/4-Orientierung. Das UPA trägt die Vision in sich, dass in Zukunft eine kontinuierlich-parallele Sicht auf die globalen Werteflüsse im Konzern möglich sein wird, sprich lokale Sicht (auf Basis Intercompany-Transferpreisen) UND konsolidierte Sicht (auf Basis zwischenmargenfreier Konzern[-währungs]-Sicht). Dies wird die Ablösung der gewohnten "seriellen Produktion" der Konzernberichterstattung (d. h. erst lokale Abschlüsse, dann Konsolidierung, dann Konzernsicht) ablösen und eine "parallele Produktion" ermöglichen. Die Kongruenz zur BSH-Vision des automatisierten Real-Time Views auf die Konzern-Performance liegt auf der Hand.

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