Der Liquiditätsplan ist im Hinblick auf eine langfristige Existenzsicherung ein nicht zu ersetzendes Hilfsmittel. Durch ihn kann – trotz einer stets vorhandenen Unsicherheit – die zukünftig erwartete bzw. aus den sonstigen Plänen resultierende finanzielle Situation am besten dargestellt werden. Deshalb ist der Liquiditätsplan in der aktuellen Corona-Pandemie auch das Instrument, das im Bankgespräch mitunter die höchste Überzeugungskraft hat.
Die Hauptaufgabe der Liquiditätsplanung ist die Sicherung der jederzeitigen Zahlungsfähigkeit eines Unternehmens. Nicht nur zum momentanen Zeitpunkt, sondern auch in der Zukunft. Dies bedeutet, dass alle künftigen Vorgänge, die entweder einen Zahlungsmittelabfluss oder -zufluss zur Folge haben, in den Liquiditätsplan mit eingearbeitet werden müssen. Der Zahlungsmittelbedarf oder -überschuss ergibt sich im Liquiditätsplan aus der Summe der Kassenposition und den erwarteten Einzahlungen abzüglich den zu erwartenden Auszahlungen. Als Planungshorizont kommt entweder ein kurzfristiger Liquiditätsplan (Zeitraum bis zu einem Quartal, aufgegliedert in Monate) oder ein langfristiger Liquiditätsplan (Zeitraum von 5 Jahren, aufgegliedert in Quartale) in Betracht. Abb. 7 zeigt ein Beispiel eines kurzfristigen Liquiditätsplans.
Beträge in EUR | |||||
September | Oktober | November | Dezember | ||
I. | Kassenposition (Kasse, Bank, Post) |
10.000 | -116.500 | 35.200 | 336.700 |
II. | Einzahlungen | ||||
1. Absatzbereich 2. Produktionsbereich 3. Finanzbereich |
1.115.000 1.000 50.500 |
1.305.000 1.000 700 |
1.355.000 101.000 500 |
1.550.000 1.000 500 |
|
Summe | 1.166.500 | 1.306.700 | 1.456.500 | 1.551.500 | |
III. | Auszahlungen | ||||
1. Absatzbereich 2. Produktionsbereich 3. Beschaffungsbereich 4. Finanzbereich |
55.000 438.000 400.000 400.000 |
65.000 260.000 430.000 400.000 |
65.000 260.000 430.000 400.000 |
85.000 285.000 470.000 800.000 |
|
Summe | 1.293.000 | 1.155.000 | 1.155.000 | 1.640.000 | |
IV. | Zahlungsmittelbedarf bzw. -überschuss: I + II – III |
-116.500 | 35.200 | 336.700 | 248.200 |
Abb. 7: Kurzfristiger Liquiditätsplan[1]
Das Planungsrisiko ist besonders im finanziellen Bereich sehr groß. Deshalb sollte die Liquiditätsplanung verschiedene Szenarien beinhalten, um bei eintretenden Veränderungen adäquat reagieren und ggf. auf Alternativen zurückgreifen zu können.[2]
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