Verbreitung der Prozesskostenrechnung

Je nach Studie wird die Prozesskostenrechnung in 30 %-40 % der befragten Unternehmen angewandt, wobei einzelne Studien auch deutlich geringere Werte zeigen[1]. Viele Studien leiden allerdings zum einen an geringen Stichprobenumfängen und zum andern an einer nicht zufälligen Auswahl der Befragten, da i. d. R. Großunternehmen bestimmter Industriebranchen ausgewählt werden. Insofern kann dies nicht ohne Weiteres verallgemeinert werden. Die Tendenz scheint jedoch zu sein, dass eine Minderheit die Prozesskostenrechnung einsetzt. Ihr Einsatzgebiet dürften allerdings vermehrt Unternehmen mit entsprechend hohen Gemeinkostenanteilen, komplexen Prozessen und vielfältigen Kunden- und Marktbeziehungen sein. Diese Bedingungen sind branchen- und größenabhängig gegeben.

Vorteile und Einsatz

Die Befragten der Studien nennen als Vorteile

  • die höhere Transparenz,
  • eine bessere Informationsbasis sowie
  • die Unterstützung bei der Kostensenkung, sei es durch Auslagerung von Prozessen oder bessere Ressourcenzuweisung[2].

Während einige Studien zeigen, dass Prozesskostenrechnung isoliert von anderen und teilweise nur als "Einmalprojekt" für die Neugestaltung von Prozessen eingesetzt wird, zeigen andere Studien einen dauerhaften Einsatz in Kombination mit anderen Kostenrechnungssystemen wie beispielweise der Grenzplankostenrechnung.

Wesentlicher Kritikpunkt an der Prozesskostenrechnung ist der hohe Aufwand ihrer Einführung. Dies wird oftmals als der entscheidende Grund genannt, sie nicht einzusetzen.

[1] Vgl. hierzu und nachfolgend Himme, 2009 sowie Friedl/Hofmann/Pedell, 2010, S. 476.
[2] Vgl. Himme, 2009, S. 1061.

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