Auch auf operativer Ebene, die sowohl die Jahresplanung als auch unterjährige Planaktualisierungen umfasst, kommt dem Einbezug von Prozessen in der Planung eine wichtige Bedeutung zu. Die häufig angewendeten Planungsmethoden in Unternehmen sind oftmals stark finanzorientiert.

Hinter den "Entwicklungen", die sich in finanziellen Größen ausdrücken, stehen jedoch die Prozesse des Unternehmens. Für Verantwortliche "vor Ort" in operativen Einheiten ist die Analyse und die Steuerung mithilfe von kostenrechnerischen Größen oftmals schwer nachvollziehbar. Die für diese Führungskräfte relevanten Größen sind insb. Merkmale operativer Prozesse wie z. B. bei produzierenden Unternehmen die Maschinenauslastung, Rüstvorgänge, Bearbeitungs- und Durchlaufzeiten sowie Fehlerquoten.

Zur Realisierung eines derartigen operativen Performance Managements auf "Shop Floor Ebene" muss deshalb bereits in der Planung der Fokus auf Prozesse gelegt werden. Zum einen sind hierbei für die entscheidenden Prozesssteuerungsparameter quantifizierte Zielwerte zu definieren. Ausgangspunkt stellen die jeweiligen strategischen Anforderungen bzw. Prozessziele, Top-down-Planvorgaben, Kundenanforderungen, Optimierungspotenziale sowie die Erfolgsfaktoren der Prozesse dar.

Mit der Kenntnis der Prozessziele können nun die zugehörigen Kennzahlen und ihre Zielwerte geplant werden. Neben nicht-finanziellen Größen zählen auch Prozesskostensätze dazu.[1]

Neben der Planung von operativen Zielen und Zielwerten kann zum anderen auch eine prozessorientierte Kapazitäts- und Kostenplanung durchgeführt werden. Bei dieser auch als outputorientierte Planung bezeichneten Methode werden die zur Leistungserstellung benötigten Kapazitäten und Kosten direkt aus den geplanten Absatzmengen am Markt bzw. weiterer Treibermengen sowie aus den zur Leistungserstellung benötigten Prozessen abgeleitet.

Die Basis hierzu ist ein ausgearbeitetes Prozessmodell mit definierten Bearbeitungszeiten je Prozessdurchführung. Zwischen den marktgetriebenen Mengen an Produkten und Dienstleistungen sowie den Prozessen können über Formeln erfasste Zusammenhänge bzgl. Prozessmengen hinterlegt werden.

Mittels eines derartigen outputorientierten Planungssystems können die für die Prozesse benötigten Kapazitäten analytisch bestimmt werden. Darüber hinaus ist die Methodik auch für Unternehmen ohne einem expliziten Prozessfokus ein wesentlicher Baustein für ein innovatives Planungs- und Budgetierungssystem.[2]

[1] Vgl. Mayer/Brenner, 2009, S. 157.
[2] Vgl. Mayer/Brenner, 2009, S. 157.

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