Stücklisten- und Prozessvarianten beachten

Die Prozessfertigung ist die vorherrschende Organisationsform v.a. in Unternehmen der Ernährungs-, Getränke- und chemischen Industrie. Sie ist dadurch gekennzeichnet, dass der Fertigungsablauf als Abfolge von verschiedenen Produktionsprozessen vom Beginn der Produktion bis zum fertigen Produkt vorgegeben ist. Als variable Größen während der verschiedenen Prozessstufen können Stücklisten- bzw. Rezepturvarianten oder auch die Dauer eines Teilprozesses in Abhängigkeit von verschiedenen Prozessparametern auftreten. Teilweise finden auch Kuppelproduktionsprozesse statt.

Für die operative Steuerung des Produktionsbereichs müssen folgende Informationen zur Verfügung stehen (vgl. Tab. 1):

 
Erforderliche Information Nutzen
Informationen über Herstellkosten und Deckungsbeiträge
  • Steuerung der Wertschöpfung durch Optimierung des Produktionsprogramms oder durch Make or Buy-Entscheidungen
Informationen über Kosten und Kostensätze in Haupt- und Hilfskostenstellen
  • Möglichkeit für Benchmarking
  • Aufdecken von Unwirtschaftlichkeiten
Informationen über tägliche Leistungserstellung und Faktorverbräuche (Leistungs- und Verbrauchscontrolling)
  • Zeitnahe Entdeckung von Unwirtschaftlichkeiten
  • Kurzfristige Steuerung des Produktionsbereichs: Eine Steuerung auf Grundlage der monatlichen Kostenrechnung käme dabei zu spät bzw. wären die Gründe für vorhandene Abweichungen kaum nachvollziehbar und Gegenmaßnahmen nur zeitverzögert einzuleiten.

Tab. 1: Erforderliche Informationen und deren Nutzen für das Produktionscontrolling

Geringer Aufwand ist Bedingung

Selbstverständlich muss ein Produktionscontrollingsystem IT-gestützt aufgebaut werden. Dabei ist besonders in KMU das Kriterium zu beachten, dass ein IT-gestütztes Produktionscontrollingsystem nur einen möglichst geringen finanziellen und personellen Aufwand bei Einführung und laufendem Betrieb verursachen darf.

Oft keine Verbindung zu ERP-System

Außerdem ist in Unternehmen oftmals noch der Umstand zu berücksichtigen, dass ein integriertes ERP-System nicht vorhanden ist bzw. nur verschiedene Teilmodule existieren, die per Schnittstellen verbunden sind. Es kann auch die Situation vorliegen, dass zwar ein integriertes ERP-System vorliegt, dieses aber den Bereich der Produktion wegen der erforderlichen kostenintensiven Anpassungen und Komplexität nicht oder nur rudimentär erfasst hat.

Im Folgenden wird ein Konzept entwickelt, das die oben beschriebenen Informationen liefert und die speziellen Anforderungen für KMU erfüllt. Dies wird durch eine Kombination von softwarebezogenen und konzeptionellen Maßnahmen erreicht.

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