In einem nächsten Schritt hat die GmbH für alle Produkte auf die gleiche Weise die Deckungsbeiträge ermittelt, um erkennen zu können, welche Artikel in welchem Umfang zur Ergebnisverbesserung beitragen. Erst durch die Gegenüberstellung ist es möglich, Entscheidungen abzuleiten und Maßnahmen umzusetzen mit dem Ziel, das Unternehmensergebnis kontinuierlich zu verbessern.
Ergebnisse der Zuschlagskalkulation
Die Zuschlagskalkulation für die einzelnen Schraubendreher zeigt die Preise, die die GmbH nehmen müsste, wenn sie Vollkostendeckung erreichen, Gewinne erzielen und Nachlässe gewähren möchte. Diese Preise lassen sich am Markt aber lediglich bei den Produkten S 1, S 2 und S 4 realisieren. Der Listenpreis (netto) beträgt beim Typ S 2 pro Los etwa 6.700 EUR (6,70 EUR/Stück) und 8.600 EUR (8,60 EUR/Stück) bei Typ 4.
Bei den Typen S 3, S 5 und S 6 lassen sich nur Preise von 1.900 EUR, 3.200 EUR und 1.400 EUR für ein Los erzielen. Damit wären bei S 3 und S 6 noch nicht einmal die Herstellkosten, wie sie die Vollkostenrechnung ausweist, gedeckt. Beim Typ S 5 werden immerhin Herstellkosten und Teile der Verwaltungs- und Vertriebskosten gedeckt. Die Vollkostenrechnung liefert den Entscheidungsträgern also die Information, dass mit den erreichbaren Marktpreisen bei drei Artikeln kein Gewinn möglich ist (Abb. 4).
Abb. 4: Zuschlagskalkulation für Schraubendreher S 2–S 6
Ergebnis der überarbeiteten Kalkulation der GmbH
Ein anderes Bild liefert die modifizierte Kalkulation. Diese ergibt, dass alle Produkte zumindest positive Deckungsbeiträge liefern und daher für die GmbH profitabel sind. Allerdings ergeben sich zum Teil erhebliche Unterschiede bei den Deckungsbeiträgen. Mit Hilfe der Deckungsbeiträge lässt sich eine Profitabilitätsrangfolge erstellen (Abb. 5).
Abb. 5: Modifizierte Kalkulation für Schraubendreher S 1–S 6
Die Vorgehensweise lässt sich auch umsetzen, wenn Sie in Ihrem Betrieb mit einem anderen Kalkulationsverfahren arbeiten, etwa einer Maschinenstundenrechnung. Entscheidend ist, dass Sie in der Lage sind, einen Netto-Listenpreis oder einen erzielbaren Marktpreis zu ermitteln und die wichtigsten Einzelkosten separat ausweisen zu können.
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