Bei dem hier aufgeführten Beispiel wird die Summe aller in der Betrachtungsperiode angefallenen Aufträge herangezogen. Ergebnis ist das im Schritt eins ermittelte Betriebsergebnis. Auf diesem Wege werden die Berechnungen der Schritte zwei und drei verprobt.

Nach erfolgter Verprobung kann die so aufgebaute Zuschlagskalkulation als Grundlage für die Vor- und Nachkalkulation hinzugezogen werden (vgl. Abb. 6).

Abb. 6: Kalkulationsschema

Exkurs: Vollkosten

Bei dem hier aufgeführten Kalkulationsschema handelt es sich um ein Schema auf Vollkostenbasis. Sämtliche betriebsbedingten Kosten werden anteilsmäßig auf den zu kalkulierenden Auftrag verteilt. Die sich so ergebenden Selbstkosten stellen die langfristige Preisuntergrenze dar.

Diese Art der Kalkulation muss nicht immer richtig sein. Insbesondere wenn ein produzierendes Unternehmen nicht voll ausgelastet ist bzw. ein Handelsunternehmen betrieben wird, kann es sinnvoll sein, einen Auftrag auch dann anzunehmen, wenn nicht sämtliche auf Vollkostenbasis kalkulierte Kosten gedeckt werden können. Wichtig ist dann, dass durch den Auftrag noch ein Deckungsbeitrag erwirtschaftet wird. Ein Deckungsbeitrag wird dann erwirtschaftet, wenn der durch den Auftrag erzielte Umsatz größer ist als sämtliche durch die Annahme des Auftrages ausgelösten Kosten (variable Kosten). Die Summe der variablen Kosten stellt somit die kurzfristige Preisuntergrenze dar.

 Die variablen Kosten setzen sich aus den Einzelkosten – die immer variabel sind – und einem Teil der Gemeinkosten zusammen. Je nach Sachverhalt können sich bei den Gemeinkosten z. B. Fahrzeugkosten, Energiekosten oder aber Betriebsbedarf bei einer zusätzlichen Auftragsannahme variabel verhalten. Die Unterteilung der Gemeinkosten in variable und fixe Bestandteile muss bei jedem Betrieb individuell vorgenommen werden. Um das Kalkulationsschema im Sinne der Deckungsbeitragsrechnung zu erweitern, müssen die Gemeinkostenzuschlags- und Gemeinkostenverrechnungssätze in einen variablen und einen fixen Bestandteil aufgeteilt werden.

Auch der dritte Schritt ist somit in Theorie und Praxis abgeschlossen.

Abb. 7: Weg zur Kostenrechnung – Schritt 3

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