Zusätzlich zum HR-Reporting wird den Führungskräften ein Modul zur Szenario-Modellierung zur Verfügung gestellt. Der Nutzer kann dann individuelle Annahmen treffen und verschiedene (Best- und Worstcase) Szenarien berechnen. Diese können mit Actual, Plan und Forecast verglichen werden. Führungskräfte werden durch diese Lösung zu einem "Denken in Alternativen" gezwungen. So wird über die verschiedenen Handlungsmöglichkeiten proaktiv nachgedacht.[1]

Die Lösung zur Simulation in Abb. 3 ist treiberbasiert aufgebaut. Ausgehend von einer Top Steuerungsgröße (z. B. der Personalkosten), werden die entsprechenden Einflussfaktoren identifiziert und logisch verknüpft. Dies erfordert umfangreiche fachliche Festlegungen.

Abb. 3: Szenario-Modellierung und Integration

Die Treiberlogik wird im System für den jeweiligen Nutzerkreis vereinfacht. Einzelne "Elemente" werden als "Treiber" oder "Stellschrauben", also anpassbar durch den Nutzer definiert. So kann z. B. die Anzahl der Zu- und Abgänge in den nächsten 10 Jahren eingegeben werden. Alternativ wird die Annahme zu einer künftigen Tarifsteigerung getroffen und entsprechend simuliert. Die Annahmen können auch kombiniert berechnet werden. Es werden anschließend die Auswirkungen auf die Personalkosten im Zeitverlauf ermittelt.

Die ermittelten Szenarien werden direkt in der SAC abgelegt und können individuell für weitere Analysen mit Entscheidern geteilt werden. Durch die Integration der Szenarien in das bestehende Reporting können diese nicht nur mit einem allgemeinen Basis Case (keine Neueinstellungen aber altersbedingte Austritte), sondern auch mit dem Plan bzw. Forecast verglichen werden.

Führungskräfte können selbstständig Analysen durchführen und Auswirkungen von verschiedenen Maßnahmen z. B. eines Einstellungsstopps oder eine Recruiting-Kampagne analysieren.

Die Szenariorechnung bildet einen wesentlichen Beitrag zur Unterstützung in der Personalkostensteuerung. Durch eine quantitative Simulation der Auswirkungen verschiedener Maßnahmen noch Jahre vor der Implementierung kann Entscheidungsqualität erhöht und die Effizienz des Entscheidungsprozesses verbessert werden.

Das HR-Controlling ist nicht mit dem aufwändigen Aufbau von Excel-Modellen gebunden, sondern kann sich durch die SAC auf eine Rolle als Berater und Experte fokussieren. Das HR-Controlling kann z. B. bei der Definition von Maßnahmen unterstützen und die entsprechenden Annahmen zur Verfügung stellen. Gleichzeitig können Führungskräfte auch schnell und einfach eigene Analysen durchführen.

[1] Vgl. Kappes/Klehr, 2020, S. 50ff.

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