Ausweis der Treiberabweichungen

Stellt man den periodisierten Treibergrößen aus der Planung die entsprechenden Ist-Werte gegenüber, so können im Reporting Plan-Ist-Abweichungen im Sinne von Year-to-date-Betrachtungen für die Treiber ausgewiesen werden. Analog können die voraussichtlichen Jahresendwerte aus dem Forecast den Jahreszielwerten aus der Planung gegenübergestellt werden. Dabei können die Abweichungen mit dem größten Effekt auf das Ergebnis automatisiert identifiziert und hervorgehoben werden. Auf diese Weise können für das Ergebnis (oder natürlich auch den Umsatz) "Abweichungsbrücken" mit den Effekten aufgrund der Treiberabweichungen aufgestellt und so Ergebnisabweichungen anschaulich und aufwandsarm erläutert werden.

Vorgehen bzgl. Kommentierung

Für die Kommentierung sind zwei unterschiedliche Ansätze denkbar – abhängig vom jeweiligen Anspruch und dem zugehörigen Aufwand (vgl. Abb. 8):

  • Zum einen kann bei der Kommentierung auf die Entwicklung der hinter den direkten Treibern liegenden vorlaufenden Treiber bzw. Prämissen abgestellt werden. So wurde beispielsweise bezüglich der Preisentwicklung in einer Region eine bestimmte Wettbewerbssituation unterstellt. Weicht die Preisentwicklung im Ist bzw. im Forecast von der Plan-Festlegung ab, so könnte dies mit einem abweichenden Wettbewerbsumfeld erklärt werden. Eine solche geschäftsorientierte Kommentierung hat einen hohen Mehrwert für die Adressaten, setzt aber eine hohe Geschäftskenntnis voraus und erfordert einen entsprechenden Aufwand.
  • Zum anderen kann auf die Kommentierung weitgehend verzichtet werden. Der Gedanke ist hier, dass die Treiberabweichungen bereits eine Art Kommentierung darstellen und aus Sicht der Beteiligten die Ergebnisentwicklung bereits ausreichend erklären. Ein Verzicht auf eine weitere Kommentierung ermöglicht in einem solchen Fall eine weitgehende Automatisierung der Berichtserstellung und damit eine hohe Effizienz bei befriedigender Qualität.

Die Rückführung der Ergebnisabweichungen auf wesentliche Abweichungen bei den Treibergrößen führt in jedem Fall zu einer hohen Maßnahmenorientierung im Reporting. Wird z. B. festgestellt, dass eine Ergebnisabweichung im Wesentlichen auf einen Preisverfall in einer bestimmten Region zurückzuführen ist, so können beispielsweise bestimmte Pricing-Maßnahmen zur Gegensteuerung diskutiert werden. Erscheinen diese aus bestimmten Gründen nicht durchführbar, so können immer noch allgemeine Kostensenkungsmaßnahmen überlegt werden. Wird dagegen im Reporting nur auf eine Umsatzabweichung abgestellt, ohne auf die dahinterliegenden Treiber einzugehen, so fällt die Diskussion möglicher Maßnahmen deutlich schwerer.

Abb. 8: Anwendung von Treibermodellen im Reporting

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