Um sich inhaltlich annähernd auf gleicher Ebene mit dem zuständigen Produktmanager bewegen zu können, sollten Sie, bevor Sie mit Ihrer eigentlichen Aufgabe als Kostenrechner beginnen, nachstehende Checkliste berücksichtigen. Die möglichst exakte Information über das Produkt und das entsprechende Umfeld ist Voraussetzung für das spätere kritische Hinterfragen und die anschließende Planung.

Checkliste

Produktidee

  • Informieren Sie sich zunächst darüber, um welches Produkt bzw. welche Produktidee es sich handelt. Legen Sie sich dabei nicht ausschließlich auf betriebswirtschaftliche Aspekte fest. Es ist für die spätere Arbeit von großer Bedeutung, dass Sie verstehen, wie das Produkt funktioniert, welche Technologien eingesetzt werden, welche Alleinstellungsmerkmale vorhanden sind, welcher Kundennutzen generiert oder wie sich der Markt voraussichtlich entwickeln wird.
  • Ist Ihr persönlicher, subjektiver Eindruck vom Produkt, dessen Potenzialen und dem Produktmanager positiv? Wenn nicht, was stört Sie hauptsächlich? Wie kann dieser Eindruck beseitigt werden?
  • Ist die vorliegende Produktidee oder sind zumindest Teile davon patentierbar? Lassen sich die Rechte u.U. separat vermarkten?
  • Sind eigene Rechte gesichert worden?

Organisation/Planung

  • Auf welcher Basis wurden in der Frühphase ohne Ihre Beteiligung Entscheidungen für oder gegen eine Produktentwicklung getroffen? Welche Unternehmensbereiche und Abteilungen wurden involviert? Gibt es bereits schriftliche Unterlagen, die überprüft werden können? Versuchen Sie, so viele Informationen wie möglich über die Hintergründe zu erhalten.
  • Sind Ansprechpartner aus den unterschiedlichen Bereichen benannt?
  • Kann bei der Entwicklung auf bereits existierende Komponenten oder Module zurückgegriffen werden?

Marktumfeld

  • Kann der Produktmanager in wenigen Sätzen die entscheidenden Aspekte ”seines” Produkts beschreiben? Kann er weitergehende Informationen geben, etwa zum aktuellen Markt, zum Stand der Wettbewerber, zu Chancen und Risiken, Funktionsweisen, Geschäftsmodellen, Entwicklungskosten und -zeiten, Kooperationen mit anderen Anbietern etc.? Ist er insgesamt von seinem Produkt und dessen Erfolg überzeugt?
  • Liegen Angebote vor? Wurden Marktstudien beauftragt?
  • Über einen wie langen Zeitraum wird das Produkt voraussichtlich am Markt bleiben können?

Absatzstrategie

  • Handelt es sich eher um ein Nischenprodukt oder um ein marktbreites Erzeugnis? Gibt es u.U. bereits konkrete Wünsche für die Auswahl möglicher Geschäftspartner (Entwicklung, Lieferanten, Berater, Vertriebspartner)?
  • Wurden erste Vorstellungen zu Preisen und Absatzmengen geäußert?
  • Ist es geplant, die Entwicklung und Markteinführung mit Hilfe von Kooperationspartnern vorzunehmen? Wenn ja, wurden Gespräche geführt und Vorstellungen geäußert, wer welche Aufgaben übernimmt? Lassen sich Aussagen zu Kosten bzw. Einsparungen tätigen?
  • Ab wann ist mit ersten Konkurrenten zu rechnen? Wie sind die Auswirkungen auf die Marktpreise?

Finanzmanagement

  • Liegen erste Erlös- und Kostenschätzungen vor? Wurde eine erste grobe Nutzenbetrachtung oder Potenzialabschätzung (ohne detaillierte Preis-Mengen-Gerüste) vorgenommen?
  • Welche Kosten dürfen maximal entstehen, um bei einem vom Markt akzeptierten Preis noch Gewinne erzielen zu können?

In der Datei finden Sie mit den Mappen ”Checkliste” und ”Notizen” Hilfsmittel, um Fragen und Antworten unmittelbar in Ihre Arbeit einbeziehen zu können. Natürlich können Sie auch ergänzende, für Sie in Ihrer Arbeitsumgebung relevante Fragen festhalten (zu Einzelheiten vgl. Punkt 4.2 ”Einführende Erläuterungen zum Planungsschema”).

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