Die Gesamtheit der Prozesse eines Unternehmens lässt sich in einem Unternehmensprozessmodell bzw. einer Prozesslandkarte darstellen und nach den Kategorien Führungs-, Kern- und Unterstützungsprozesse unterscheiden.[1]

Abb. 1: Einordnung des Controllings in die Prozess-Landkarte im Unternehmen[2]

  • Als Kernprozesse sind jene Prozesse definiert, die der Erstellung von Produkten oder Dienstleistungen dienen. Sie begründen Wettbewerbsvorteile des Unternehmens. Beispiele sind Produktion oder Vertrieb.
  • Neben den Kernprozessen existieren Unterstützungsprozesse, die zur Leistungserstellung beitragen und unverzichtbar sind. Unterstützungsprozesse stellen hingegen keinen direkten Nutzen für den Kunden dar, sondern begleiten und ermöglichen die Kern- bzw. Führungsprozesse. Sie sind dafür verantwortlich, dass alle benötigten Ressourcen für die Ausführungs- und Führungsprozesse bereitstehen. Zu diesen Unterstützungsprozessen gehören z. B. das Rechnungswesen, die Personalverwaltung oder die IT.
  • Als dritte Kategorie sind Führungsprozesse im Unternehmen/in der Organisation relevant. Sie unterstützen durch Koordination und Steuerung die Durchführung sowohl der Kern- als auch der Unterstützungsprozesse. Zu dieser Art von Prozessen zählen Controlling, Personalführung und Qualitätsmanagement. Controlling – und damit auch in Analogie das Personalcontrolling – ist definiert als der Prozess der Zielsetzung, Planung, Abgleich von Werten und Steuerung mit dem Ziel, die Effizienz und Effektivität der Prozesse zu erhöhen. Damit haben sowohl Controlling als auch Personalcontrolling Steuerungscharakter und sind daher den Führungs-/Managementprozessen zuzuordnen.

Auch das Personalmanagement lässt sich prozessorientiert verorten und darstellen. In dem Personalmanagement-Modell (s. Abb. 2) wird deutlich, dass Personalcontrolling und -planung den strategischen bzw. Führungsprozessen zuzurechnen sind. Allerdings gibt es auch eine Komponente im Prozessmodell des Personalmanagements, die sich im oben gezeigten Modell im Bereich der Unterstützungsprozesse wiederfindet, nämlich das Thema der Prozessgestaltung des Personalbereichs. Sowohl die Prozesse des Personalcontrollings als strategische Prozesse, die die Ressource "Personal" betreffen, als auch die Prozessgestaltung und die auf den Personalbereich bezogenen Controlling-Prozesse werden im Rahmen des Prozessmodells behandelt.

Abb. 2: Modell des Personalmanagements[3]

[1] Vgl. Rahn, 2015, S. 266ff.
[2] Vgl. Niedermayr/Waniczek/Wickel-Kirsch, 2020, S. 6.
[3] Vgl. Kolb/Burkart/Zundel, 2010, S. 5.

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