Nachhaltigkeitskennzahlen können auf allen vier Stufen des Wirkungsmodells "Input-Output-Outcome-Impact" verortet werden:

  • Input: Messung der eingesetzten finanziellen und personellen Ressourcen.
  • Output: Messung der Leistungserbringung / des Resultats der eingesetzten Ressourcen und Aktivitäten.
  • Outcome: Messung der Wirkung.
  • Impact: Messung der sozialen und ökologischen Auswirkungen, d. h. des Beitrags zu übergeordneten gesellschaftlichen Zielen.

Für Unternehmen ist es häufig nicht möglich, den tatsächlichen Impact, d. h. den Beitrag zu übergeordneten gesellschaftlichen Zielen wie bspw. den UN Sustainable Development Goals, zu messen. Auch die Ermittlung der Wirkung ist teils schwierig, weshalb Kennzahlen oftmals nur auf Ebene der Inputs bzw. Outputs definiert werden. In gewissen Fällen werden aber Kennzahlen auch bewusst nicht auf der Ebene des Outcomes formuliert: bspw. könnte die Kennzahl "Anzahl Krankheitstage" falsche Anreize setzen, indem Vorgesetzte ihre Mitarbeiter unter Druck setzen, sich weniger krankzumelden, um den vorgegeben Zielwert zu erreichen. Unabhängig davon, ob Outcome/Impact-Kennzahlen fortlaufend gemessen und erhoben werden, ist jedoch eine grundlegende Berücksichtigung der gesamten Wirkungskette zu empfehlen, um so die Beziehungszusammenhänge und den Gesamtkontext in die Betrachtung mit einzubeziehen.

Kennzahlen können zudem in drei Typen unterteilt werden:

  • monetär (z. B. Weiterbildungskosten),
  • nicht-monetär quantitativ (z. B. CO2-Emissionen in Tonnen) und
  • qualitativ (z. B. Mitarbeiterzufriedenheit).

Nachhaltigkeitskennzahlen sind oftmals nicht-monetäre Größen, was einen direkten Vergleich der Maßnahmenwirkung verhindert und eine integrierte Unternehmenssteuerung erschwert. Durch eine Monetarisierung der ökologischen und sozialen Effekte, z. B. durch die Umrechnung von CO2-Äquivalenten in Geldeinheiten, sollen die Größenordnungen der Auswirkungen besser verstanden und so eine fundierte Entscheidungsfindung ermöglicht werden. Die Monetarisierung birgt jedoch erhebliche konzeptionelle Herausforderungen und die Ergebnisse sind aufgrund der getroffenen Annahmen nicht immer zuverlässig. Eine Standardisierung in diesem Bereich ist hier sicherlich wertvoll und wird entscheidend sein für eine breite Anwendung.

In diesem Zusammenhang sind insb. die Arbeiten der Value Balancing Alliance, einer im Jahr 2019 durch multinationale Unternehmen gegründeten Initiative, zu beachten.[1] Diese hat sich zum Ziel gesetzt, eine standardisierte, international anerkannte Bewertungsmethodik zu entwickeln, welche Umwelt und Sozialdaten in vergleichbare Finanzdaten überführt. Erste Pilotanwendungen sind bereits getätigt und sollen den Weg ebnen für eine 5. Stufe des aufgezeigten Wirkungsmodells, der Stufe des "Value of Impacts".

[1] Zu den Arbeiten der Value Balancing Alliance s. https://www.value-balancing.com/.

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