Grundrechnung der Kosten

Die Grundrechnung der Kosten nimmt die geplanten bzw. realisierten Kosten auf, die den Kalkulationsobjekten bzw. einzelnen Zeitabschnitten eindeutig zugerechnet werden können.[1] Dabei wird zwischen Leistungskosten und Bereitschaftskosten unterschieden. Als Leistungskosten werden diejenigen Kosten bezeichnet, die sich "automatisch bei kurzfristigen Veränderungen von Art und Menge der Leistungen gleichfalls ändern"[2] und somit vom tatsächlich realisierten Leistungsprogramm abhängen. Bereitschaftskosten werden aufgrund von Erwartungen und Planungen disponiert, um die Voraussetzungen für die Verwirklichung der Leistungsprogramme zu schaffen.[3] Innerhalb der Bereitschaftskosten werden die Kosten geschlossener und offener Perioden unterschieden.

Abb. 1: Entscheidungs-Wirkungs-Zusammenhang aus Sicht des Relevanzprinzips und des Identitätsprinzips[4]

  • Bereitschaftskosten geschlossener Perioden werden durch Potenziale mit fester Bindungsdauer verursacht,
  • Kosten ungewisser Ausgabenbindung werden den Bereitschaftskosten offener Perioden zugeordnet.[5] Die Bereitschaftskosten offener Perioden lassen sich nach der Zeitelastizität weiter unterscheiden.

    • Zeitunelastische Kosten entstehen auch ohne eine Nutzung des Potenzials durch das bloße Bereithalten. Die Nutzung dieser Potenziale ist ohne Belang für die spätere Nutzungsentscheidung, sodass sich keine Kosten für die Inanspruchnahme ableiten lassen.[6]
    • Anders verhält es sich mit den zeitelastischen Kosten, die eine Speicherung des Nutzungspotenzials zulassen. Die Nutzungsmöglichkeiten unterschiedlicher Zeitpunkte treten in Konkurrenz zueinander und sind daher als Kosten zu berücksichtigen.[7]

Die Zuordnung der Einzelkosten zu den Bezugsobjekten erfolgt nach dem Identitätsprinzip. Für Auswertungsrechnungen werden die entscheidungsrelevanten Kosten nach dem Relevanzprinzip bestimmt. Den Zusammenhang der beiden Prinzipien verdeutlicht Abb. 1.

[1] Vgl. Riebel (1994), S. 183; Schweitzer/Küpper (1995), S. 493.
[2] Riebel (1994), S. 153.
[3] Vgl. Riebel (1994), S. 81.
[4] Quelle: Riebel (1992), S. 259.
[5] Vgl. Schweitzer/Küpper (1995), S. 497.
[6] Vgl. Riebel (1994), S. 90.
[7] Vgl. Riebel (1994), S. 93.

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