Die Berichterstattung über Nachhaltigkeit (ESG-Berichterstattung) für Investoren und andere Interessengruppen hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Eine Studie zeigt, dass der Anteil der 100 umsatzstärksten Unternehmen der Welt (N100), die entsprechende Informationen offenlegen und Nachhaltigkeitsberichte veröffentlichen, von 64 % vor 10 Jahren auf 79 % im Jahr 2022 gestiegen ist.[1] Auch die Offenlegung von Umweltthemen über das Carbon Disclosure Project (CDP)[2] hat deutlich zugenommen. Im Jahr 2022 beantworteten fast 20.000 Unternehmen den entsprechenden Fragebogen für die Investorengemeinschaft – ein Anstieg um 38 % seit dem Jahr 2021.

Diese zunehmende Berichterstattung von nichtfinanziellen Informationen ist unternehmensseitig allerdings nicht nur intrinsisch motiviert oder durch Investoren getrieben, sondern wird in erster Linie durch eine Vielzahl von ESG-Regulierungen gefördert, die in den kommenden (1 bis 3) Jahren so gut wie jedes Unternehmen in Europa betreffen werden.

 
Wichtig

Transparenz in globalen Liefer- und Wertschöpfungsketten wird angestrebt.

Ziel dieser EU-Regularien ist die Schaffung von Transparenz in globalen Liefer- und Wertschöpfungsketten als Instrument zur Unterstützung der EU-Nachhaltigkeitsagenda. Europäische Unternehmen sollen in ihrem Land in die Pflicht genommen werden, d. h. stärker auf die Sozial- und Umweltstandards in ihren Lieferketten achten, um Gefahr für Mensch und Klima umfassend abzuschätzen.

Diese Regulierungen wurden und werden in den nächsten Jahren sukzessiv von den politischen Entscheidungsträgern der europäischen Länder in Gesetze und Vorschriften zur ESG-Berichterstattung umgesetzt. Zu nennen sind hier vor allem:

  • EU-Taxonomie,
  • Richtlinie zur Nachhaltigkeitsberichterstattung (Corporate Sustainability Reporting Directive, CSRD),
  • EU-Verordnung zur Vermeidung von Entwaldung (EU-Entwaldungsverordnung, EU Deforestation Regulation, EUDR),
  • CO2-Grenzausgleichssystem (Carbon Border Adjustment Mechanism, CBAM) und
  • zeitnah die europäische Lieferkettenrichtlinie (Corporate Sustainability Due Diligence Directive, CSDDD) sowie
  • mittelfristig auch der digitale Produktpass (Ecodesign Directive for Sustainable Products, ESPR).
[1] KPMG (2023): Big shifts, small steps – Survey of sustainability reporting 2022.
[2] s. Carbon Disclosure Project (CDP),

CDP (2022): Nearly 20.000 organizations disclose environmental data in record year as world prepares for mandatory disclosure.

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