Effizient, schnell aber dennoch genau

Zentrale Ziele einer Liquiditätsplanung sind die effiziente Ermittlung und die schnelle Verfügbarkeit der relevanten Liquiditätsinformationen in einer hohen Genauigkeit. Hieraus ergeben sich die wesentlichen Herausforderungen bei der Konzeption und Einführung der Liquiditätsplanung:

  • Adäquate Berücksichtigung unterschiedlicher Geschäftsmodelle und fachlicher Anforderungen: Das der Liquiditätsplanung zu Grunde liegende Planungsschema muss gerade im Bereich Energieversorgung ein großes Spektrum unterschiedlicher Anforderungen abdecken. Zum einen gibt es Geschäftsfelder mit sehr stetigen und sicheren Zahlungsströmen (z. B. Stromverkauf an Großkunden), zum anderen unterliegen große Investitionsprojekte (z. B. ein Kraftwerksbau), aber auch der Energiehandel einer hohen Varianz und großen Unsicherheit, was Höhe und Zeitpunkt zukünftiger Zahlungsströme betrifft. Das Planungsschema muss so ausgestaltet sein, dass eine Planung effizient möglich ist und Informationen möglichst auch systemisch verfügbar sind. Gleichzeitig muss die Detaillierung hoch genug sein, um Risikopositionen sichtbar zu machen und so den Unterschieden in den Gesellschaften Rechnung zu tragen.
  • Definition des Planungs- und Reporting-Prozesses: Ausgehend von häufig ereignisgetriebenen Planungsprozessen zur Analyse isolierter Geschäftsvorfälle, oft auch nur in einem Teil aller Gesellschaften des Konzerns, ist ein Planungs- und Reportingprozess zu definieren, der zum einen sicherstellt, dass die notwendigen Informationen stringent und einheitlich über alle Gesellschaften erhoben werden. Zum anderen müssen aber auch die Kapazitätsrestriktionen in den Organisationen berücksichtigt werden.
  • Ausgestaltung der Verantwortlichkeiten in der Organisation: Die Festlegung der Verantwortlichkeiten ist durch zwei Aspekte bestimmt. Als erstes ist es zwingend notwendig, dass die verantwortlichen Mitarbeiter der betroffenen Abteilungen ein entsprechend hohes Verständnis für die formulierten Ziele der Liquiditätsplanung haben und gleichzeitig gut im Unternehmen vernetzt sind und damit einen guten Überblick über zukünftige liquiditätswirksame Entscheidungen und Geschäftsvorfälle haben. Darüber hinaus ist sicherzustellen, dass die betroffenen Mitarbeiter die Aufgabe in der Form wahrnehmen können, dass der Ressourcenbedarf, den eine solche Planung mitbringt, in ausreichendem Maße berücksichtigt wird. Neben der Verantwortlichkeit in den dezentralen Einheiten ist es ebenfalls unerlässlich, dass ein Gesamtverantwortlicher für die Liquiditätsplanung benannt wird.
  • Systemische Umsetzung und Integration: Business-Intelligence-Systeme sind klassischerweise das Mittel der Wahl, um Aufgabenstellungen systemisch zu unterstützen, wie es sie im Rahmen der Liquiditätsplanung gibt. Wichtig gerade bei international aufgestellten Unternehmen ist, dass ein dezentraler Zugriff auf das Planungssystem, aber auch auf das darauf aufbauende Reporting stets gewährleistet werden kann. Darüber hinaus ist zu prüfen, inwieweit weitere IT-Systeme (Accounting-Systeme oder Treasury-Management-Systeme) an das Planungssystem angebunden werden können, um so relevante Informationen direkt aus den Quellsystemen zu extrahieren.

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