In der Bilanz werden einerseits kurzfristige Zahlungsverpflichtungen, andererseits aber auch Mittel zur Deckung der Zahlungsverpflichtungen ausgewiesen, wobei unter kurzfristig ein Zeitraum von bis zu einem Jahr zu verstehen ist. Die drei Liquiditätsgrade lassen sich danach unterscheiden, ob zur Deckung der kurzfristigen Zahlungsverpflichtungen die vorhandenen Zahlungsmittel, das monetäre Umlaufvermögen oder das gesamte Umlaufvermögen eingesetzt werden soll. Folgende Abbildung illustriert die Berechnung der Liquiditätsgrade mit Hilfe der entsprechenden Formeln und je einem Berechnungsbeispiel. Für das Berechnungsbeispiel werden folgende Daten unterstellt:
Vorhandene Zahlungsmittel | 15.000 EUR |
Monetäres Umlaufvermögen | 60.000 EUR |
Umlaufvermögen | 90.000 EUR |
Kurzfristige Verbindlichkeiten | 50.000 EUR |
Liquidität 1. Grades | Liquidität 2. Grades | Liquidität 3. Grades | ||||
---|---|---|---|---|---|---|
Berechnung | = | Zahlungsmittel Kurzfristige Verbindlichkeiten |
= | Monetäres Umlaufvermögen Kurzfristige Verbindlichkeiten |
= | Umlaufvermögen Kurzfristige Verbindlichkeiten |
Beispiel | = | 15.000 EUR 50.000 EUR = 0,3 = 30 % |
= | 60.000 EUR 50.000 EUR = 1,2 = 120 % |
= | 90.000 EUR 50.000 EUR = 1,8 = 180 % |
Auch bezeichnet als | Barliquidität, Cash Ratio | Acid Test, Net Quick Ratio | Current Ratio |
Die Liquiditätsgrade zeigen an, in welchem Umfang zum Bilanzstichtag die kurzfristigen Verbindlichkeiten gedeckt sind. Während bei der Liquidität ersten Grades, die auch Barliquidität oder Cash Ratio genannt wird, zur Deckung der kurzfristigen Verbindlichkeiten lediglich die Zahlungsmittel eingesetzt werden, werden bei der Liquidität zweiten und dritten Grades zusätzlich auch weitere Vermögensgegenstände herangezogen, die in kurzer Zeit liquidiert, d. h. in liquide Mittel umgewandelt werden können. Bei der Liquidität zweiten Grades, die auch als Net Quick Ratio oder als Acid Test bezeichnet wird, wird das monetäre Umlaufvermögen auf die kurzfristigen Verbindlichkeiten bezogen, wobei das monetäre Umlaufvermögen i. d. R. aus den Zahlungsmitteln, dem kurzfristigen Finanzumlaufvermögen und dem längerfristigen Finanzumlaufvermögen besteht. Demgegenüber wird im Rahmen der Ermittlung der Liquidität dritten Grades, die auch unter der Bezeichnung Current Ratio bekannt ist, regelmäßig das gesamte Umlaufvermögen, das sich aus dem monetären Umlaufvermögen und den Vorräten zusammensetzt, zu den kurzfristigen Verbindlichkeiten ins Verhältnis gesetzt.
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