Kreativitätstechniken im Prozess der Strategiefindung / 4.6 WARUM-Technik

Vorgehensweise

• Die Technik ist insbesondere für kleinere Gruppen geeignet (5 – 8 Teilnehmer).
• Die Teilnehmer müssen ein gutes Vertrauensverhältnis zueinander haben.
• Das Thema/das Ziel/die Ideen für die Strategie ist/sind eindeutig abgegrenzt und für alle sichtbar visualisiert (Produktinnovation, Kostenführerschaft etc.)
• Durch "Warum"-Fragen wird/werden das Thema/das Ziel/die Ideen für die Strategie infrage gestellt.
• Der Punkt wird dadurch immer stärker detailliert.
• Die Gruppe wird forciert, Antworten auf das "Warum" zu finden und setzt sich intensiv mit der Strategie/der Thematik auseinander.
• Dabei wird sehr schnell deutlich, ob die Strategie ganzheitlich durchdacht ist.
• Wenn es keine Antwort mehr gibt oder ein unlösbares Problem erreicht ist, muss dies mit anderen Methoden gelöst werden.

Regeln

• Das Thema/die Idee für eine Strategie muss sehr präzise ausgearbeitet sein. Andernfalls greift diese Technik nicht.
• Die Teilnehmer dürfen keine ablehnende Haltung gegenüber der "Warum"-Frage einnehmen.
• Ausweichen ist nicht erlaubt.
• Persönliche Bezüge von Personen und Sachverhalt vermeiden. Gefahr der Verteidiger-Rolle.
• Erklärung ist gefragt, keinesfalls Rechtfertigung!

Vorteile

• Die Idee/Strategie wird sehr zügig detailliert kritisch hinterfragt.
• Den Teilnehmern wird die Qualität der vorliegenden Strategie/Thematik/Lösung schnell deutlich.
• In der Phase können Zweifler überzeugt werden.
• Die Strategie wird hinsichtlich der Umsetzbarkeit fundiert geprüft.

Praxis-Tipp

Rechtfertigungsdruck unbedingt vermeiden

Bei der Strategiefindung trifft man Annahmen für die Zukunft und häufig ist das zu einem sehr hohen Grad spekulativ. Wird ein Teilnehmer dann mit der WARUM-Technik konfrontiert, kann es sehr schnell zu Rechtfertigungen kommen, da jemand seinen Gedanken verteidigen will. Die WARUM-Frage darf dies nie auslösen! Nimmt man die Ideen und diskutiert das WARUM in der Gruppe, ist die Gefahr erheblich reduziert.