Vertikale und horizontale Netzwerkpartnerschaften

Ein Supply-Chain-Management kennzeichnet die unternehmensinternen wie netzwerkgerichteten integrierten Versorgungs-, Entsorgungs-, Recycling- sowie After-Sales-Aktivitäten inklusive der sie begleitenden – und gleich gewichteten – Geld- und Informationsflüsse.[1] Dieser Wertschöpfungsverbund spannt sich von der "Source of Supply" (den Lieferanten der Lieferanten) bis zum "Point of Consumption" (den Kunden der Kunden). Im Supply Chain Relationship Management werden schließlich seit wenigen Jahren auch die Beziehungen und Abhängigkeitsverhältnisse innerhalb einer solchen Lieferkette näher untersucht (Sozialebene der Supply Chain).

Synergiepotenziale und Spannungsverhältnisse

Im Kern sind Supply-Chain-Aktivitäten Pull-getrieben: Der Kick-off erfolgt zumeist durch den Kunden (Make-to-Order-Prinzip). Zur Vermeidung von Opportunitätskosten ist ein Auftrag so lange zu verfolgen, bis der – möglichst zeitnahe – Zahlungseingang (Payment) durch den Kunden erfolgt ist. Somit entsteht in einer Supply Chain ein Netzwerk vertikal und horizontal kooperierender Partner. Die Akteure erhoffen sich von der Beteiligung an einem Wertschöpfungsverbund eine gesteigerte Wettbewerbsfähigkeit, indem Synergieeffekte ausgeschöpft werden (Win-win-Situationen). Dennoch beschwören die Organisationen natürlich auch latente Spannungsverhältnisse herauf: Schwierig wird es beispielsweise, wenn es in einer Engpasssituation um die Zuteilung knapper Ressourcen innerhalb dieser Prozesskette geht. Ebenso sind die Bindungen innerhalb der Supply Chain ständig auszuloten zwischen Interaktion und Interdependenz, Kooperation und Konkurrenz, Autonomie und Abhängigkeit sowie Standardisierung und Customization.

[1] Vgl. Werner, 2013, S. 6.

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