Für eine langfristige und erfolgreiche Zusammenarbeit ist die Gestaltung des Vertragswerks entscheidend. Kernelement von Cloud und ASP-Verträgen sind sogenannte Service-Level-Agreements (SLAs), die die Rechte und Pflichten beider Vertragsparteien detailliert regeln. Beispiele für Punkte, die geregelt werden sollten, sind:

  • Leistungsumfang (z. B. Auswahl und Beschreibung der Programme, Bereitstellung von Hardware, Besonderheiten, etwa permanente Datensicherung, Verschlüsselung oder Einsatz mobiler Geräte);
  • Regelung von Migration, Wartung, Instandhaltung, Betrieb;
  • Regelung von Updates;
  • Festlegung von Reaktions- und Entstörzeiten durch den Anbieter im Fall von Problemen, um den eigenen Betriebsablauf wiederherstellen zu können;
  • Verfügbarkeit (z. B. 98 % oder Verfügbarkeit rund um die Uhr);
  • Datensicherung und -sicherheit unter Beachtung aktueller Rechtsvorschriften wie der DSGVO
  • Skalierbarkeit; Mandantenfähigkeit;
  • Zugriffsrechte;
  • Preise und Konditionen;
  • Vertragsstrafen;
  • Ausfallsicherheit und Regress;
  • Festlegung der Betriebsstandorte;
  • Qualifikation der Mitarbeiter.

Bei der Vertragsgestaltung sollten Sie auf die Unterstützung eines Rechtsanwalts in keiem Fall verzichten.

 
Praxis-Tipp

Datenspeicherung in Network Attached Storage als Alternative

Wer grundlegende Bedenken hat, Daten bei einem Cloud-Anbieter zu speichern, kann bei den Anbietern nach sogenannten NAS-Lösungen (Network Attached Storage) fragen. Im Prinzip werden hier Speichermedien bereitgestellt, die der Anwender selbst betreibt. Dabei gibt es immer den vollen Zugriff unter selbst definierten Bedingungen. Bei NAS-Lösungen spricht man auch von einer Personal Cloud. Andere benötigte Leistungen können dann von einem Cloud-Anbieter bezogen werden. Stellt sich heraus, dass die Partnerschaft gut läuft, kann man auch die Speicherung auslagern. Welche Lösung gewählt wird, muss der potenzielle Nutzer nach Abwägung von Vor- und Nachteilen für sich entscheiden. Bei NAS gibt es in jedem Fall Nachteile in Sachen Sicherheit bei einem Serverausfall. Werden hier Cloud-Lösungen gewählt, gehen die Daten auch bei einem Serverausfall des Anbieters nicht verloren, weil dieser i. d. R. über mehrfache Sicherungen verfügt. Bei eigenen Serverlösungen gibt es oft nur eine Sicherung. Langfristig sind Cloud-Lösungen daher fast immer günstiger, wenn der Anbieter die Einhaltung von Datenschutz und -sicherheit zusichert.

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