Die Gewinnrechnung vergleicht Investitionsvorschläge auf Basis der durchschnittlich erwarteten Jahresgewinne. Ist der durch das Investitionsvorhaben verursachte Gewinn größer als Null, ist das Vorhaben vorteilhaft. Stehen mehrere Investitionen zur Auswahl, ist die Investition mit dem höchsten Gewinn zu bevorzugen.

 
Abschreibungen = Anschaffungsausgaben -Restwert = 39.000 = 6.500 EUR/Jahr
erwartete Nutzungsdauer 6

Besteht das Investitionsobjekt aus mehreren Komponenten mit unterschiedlicher Nutzungsdauer, werden die Abschreibungen für jede Komponente gesondert berechnet und dann addiert.

 
Zinsen = Anschaffungsausgaben - Restwert x Kalkulationszinssatz
2
  = 19.500 x 0,1 =1.950 EUR/Jahr
 
Praxis-Beispiel

Kapazitätserweiterung

Für die Kapazitätserweiterung zur Herstellung eines Produkts liegt ein Investitionsvorschlag mit den in Abb. 4 niedergelegten Daten vor. Die Daten wurden durch vergleichende Gegenüberstellung der Unternehmenszustände "mit" und "ohne" Durchführung der Investition ermittelt.

 
Anschaffungsausgaben für die Anlage 42.000 EUR
Restwert am Ende der Nutzungsdauer 3.000 EUR
Nutzungsdauer der Anlage 6 Jahre
Kapazität 15.000 ME/Jahr
Kalkulationszinssatz 10 % pro Jahr
Absatzmenge 12.000 ME/Jahr
Absatzpreis 9,00 EUR/ME
variable Kosten 6,00 EUR/ME
fixe Kosten o. Abschreibung und Zinsen 17.550 EUR/Jahr
Kalkulatorische Abschreibungen 6.500 EUR/Jahr
Kalkulatorische Zinsen 1.950 EUR/Jahr
Gewinn 10.000 EUR/Jahr

Abb. 4: Daten für eine Gewinnvergleichsrechnung

Damit unterstellt man, dass das während der Nutzungsdauer gebundene Kapital im Schnitt den halben Anschaffungsausgaben abzüglich Restwert entspricht.

Als Kalkulationszinssatz ist die Rendite der zur untersuchten Investition alternativen Geldverwendung anzusetzen. Untergrenzen bilden:

  • bei Eigenfinanzierung die Rendite, die dem Investor entgeht, weil er das Geld nicht an anderer Stelle, z. B. am Kapitalmarkt, anlegen kann,
  • bei Fremdfinanzierung der Effektivzinssatz des Fremdkapitals,
  • bei gemischter Finanzierung das gewogene arithmetische Mittel der Einzelrenditen bzw. der Effektivzinssätze.

Die obige Investition ist vorteilhaft, weil sie eine Gewinnsteigerung verspricht. Das Bild kann sich ändern, wenn die Absatzmenge nicht sicher ist. Um den Einfluss veränderter Absatzmengen zu erkennen, werden Umsatz und Kosten als Funktion der Absatzmenge dargestellt. Dabei wird von linearen Umsatz- und Kostenverläufen ausgegangen. Die Gewinnschwelle liegt im Beispiel beim kritischen Wert von 8.667 ME/Jahr (s. Abb. 5).

Abb. 5: Gewinnschwelle in einer Gewinnvergleichsrechnung

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