Abschließend werden wesentliche Projekterfahrungen in Form von Thesen abgeleitet. Diese beziehen sich in erster Linie auf aktuelle Erkenntnisse beim Redesign oder bei der Weiterentwicklung bestehender Kalkulationssysteme.

  • These 1: Keine Kalkulation ohne ein Mindestmaß an Verständnis der Prozesse

    • Beim Aufbau von Kalkulationsmodellen sind in erster Linie die Prozesse entlang der Supply Chain nachzuvollziehen. Dies dient insbesondere dazu, die wesentlichen Kostentreiber zu identifizieren und mögliche Besonderheiten der Prozesse zu erfassen. Für die indirekten Bereiche stellt die Prozesskostenrechnung ein geeignetes Instrument der Kostenzurechnung dar.
  • These 2: Saubere Definition des "Vorbaus" der Kalkulation

    • Unterschiede der Kalkulationen können bereits in der Kostenstellenrechnung begründet sein. Daher ist der Vorbau der Kostenstellenrechnung entsprechend sauber aufzusetzen. Dies bezieht sich sowohl auf die Vergleichbarkeit der Kostenstellenstrukturen als auch auf die vergleichbare Ausgestaltung der Werteflüsse.
  • These 3: Keine "Überstrapazierung" der Kostenstellenrechnung

    • Der "Vorbau" der Kalkulation sollte nicht zu komplex aufgebaut werden. Dies ist erforderlich, um den Inhalt der Kalkulationszeilen in angemessener Zeit nachvollziehen zu können, und bedeutet, das Ausmaß der Kostenstellenverrechnung auf ein vertretbares Maß zu reduzieren. Zu komplexe Umlagen oder Leistungsverrechnungen können die Akzeptanz verringern.
  • These 4: Konzentration auf die verbesserte Zuordnung der Material-, Fertigungs- und Verwaltungsgemeinkosten

    • Die Zuordnung der Einzelkosten bereitet üblicherweise keine großen Schwierigkeiten. Dagegen liegen in der verbesserten Verrechnung der Gemeinkostenbereiche nach wie vor sehr hohe Potenziale im Hinblick auf eine Erhöhung der Aussagefähigkeit der Kalkulation.
  • These 5: Kein Redesign ohne beispielhafte Modellierung

    • Bei der Neugestaltung der Kalkulation reicht das Verfassen einer Kalkulationsrichtlinie allein nicht aus. Vielmehr sollte das neue Konzept durch praktische Beispielrechnungen untermauert werden. Die Akzeptanz erhöht sich in diesem Zusammenhang insbesondere durch Gegenüberstellung der Ergebnisse nach der alten und neuen Systematik.

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