Die Arbeitsweise der internen Revision umfasst den folgenden mehrstufigen Prozess:

Abb. 1: Interne Revision als mehrstufiger Prozess

Die Grenzen für die interne Revision werden somit bereits durch die Planung bestimmt:

  • Die ergebnisorientierte Revision beurteilt die Ergebnisse unternehmerischen Handelns.
  • Die verfahrensorientierte Revision untersucht den Prozess der Informationsverarbeitung.

6.1 Einzelfallprüfung und Systemprüfung

Im Rahmen der Prüfungsdurchführung wird zwischen der Einzelfallprüfung und der Systemprüfung unterschieden.

Die Einzelfallprüfung untersucht einzelne Ergebnisse im bestehenden Systemgefüge. Der Schwerpunkt wird hierbei auf die Zahlen des Finanz- und Rechnungswesens gelegt. Typische Arbeitsgebiete sind der Jahresabschluss, die laufende Buchhaltung, die Finanzplanung sowie Finanzierung, der Zahlungsverkehr, die Anlagenabrechnung oder die Rechnungsprüfung.

In der Praxis ist die reine Einzelfallprüfung in der internen Revision eher selten. Die Prüfung von einzelnen Verarbeitungsergebnissen ist meist verbunden mit der Prüfung des gesamten Systems. Systemprüfungen umfassen alle Bereiche des Unternehmens (Unternehmensplanung, Wirtschaftlichkeitsanalysen, Investitionen etc.) mit dem Ziel der Systemverbesserung.

6.2 Prüfmethoden

Die Prüfmethoden der internen Revision für den Bereich des Financial Auditing sind mit dem Vorgehen der externen Revision weitgehend identisch. Insbesondere bei der Prüfung der Geschäftstätigkeit und des Managements gehen die Methoden darüber hinaus.

Ein wichtiges Element bilden Stichproben, darüber hinaus sind Prozessaufnahmen und Gespräche mit den beteiligten Personen zu führen. Im Bereich der EDV können Analyseprogramme und Fehlerprotokolle genutzt werden. Auch externe Parteien wie Rechtsanwälte, Unternehmensberater und Abschlussprüfer sind wichtige Informationsquellen der internen Revision.

6.3 Qualitätsanforderungen

Die Qualität der internen Revision ist weitgehend von der Informationsversorgung der Unternehmensführung, des Aufsichtsrats und der geprüften Bereiche abhängig. Entscheidungen und strategische und organisatorische Maßnahmen des Managements sollten sofort weitergeleitet werden.

Eine angemessene Prüfungsplanung ist eine wichtige Voraussetzung für einen erfolgreichen Prüfungsverlauf. Den Prüfungsschwerpunkt sollte der Prüfungsleiter auf diejenigen Bereiche legen, welche die größten unternehmerischen Risiken bergen. Der Revisionsleiter überwacht die Einhaltung der Vorgaben, die Prüfungsplanung, -durchführung, -berichterstattung sowie die Kontrolle der Umsetzung der Empfehlungen. Über wichtige Veränderungen und zeitliche Verzögerungen muss der Revisionsleiter informiert werden.

Anhand einer Berichtskritik durch unabhängige Revisoren oder durch die Besprechung des Leiters mit den einzelnen Revisoren kann die Qualität der internen Revision gesichert werden. Ein Musterbericht ist hier von großem Vorteil.

Vom internen Revisor wird eine entsprechende Professionalität gefordert, d. h. professionelles Auftreten und fachliche Kompetenz. Auch die Einstellungskriterien, Weiterbildung, revisionstechnische Fortbildung, die Unterstützung zu CIA-Examen (Certified Internal Auditor) und Förderung der Persönlichkeit spielen hier eine große Rolle.[1] Eine weitere wichtige Voraussetzung des Innenrevisors ist die Fähigkeit unternehmerischen Denkens.

Die personelle Kapazität stellt oftmals ein Problem für die Sicherung der Qualität dar. In kleineren und mittelständischen Unternehmen besteht die interne Revision oftmals nur aus einer Person. Die mangelnde Vielseitigkeit der Qualifikation und zunehmende Komplexität der Prüfungsobjekte stellt hierbei ein erhöhtes Risiko dar. Aufgrund dessen sollten externe Dienstleister als eine weitere Möglichkeit der internen Revision in Betracht gezogen werden.

Die Qualität der internen Revision lässt sich durch Benchmarking mit den Revisionsabteilungen anderer Unternehmen vergleichen.

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