Der bisherige Ansatz sah zwei zentrale Steuerungselemente vor, die "Strategieentwicklung" sowie die "operative Planung" (s. Abb. 1, links). Während die Strategieentwicklung eher einen zentralen Prozess darstellte, wurde die operative Planung als Bottom-up-Prozess durchgeführt, in den zahlreiche Personen eingebunden wurden.

Inhaltlich wurde in der Strategieentwicklung die strategische Ausrichtung der Kärcher Gruppe auf qualitativer Ebene definiert. Diese übergeordneten, strategischen Überlegungen wurden in der operativen Planung aufgegriffen und in detaillierte Budgets für die einzelnen Bereiche und Funktionen überführt.

Abb. 1: Der bisherige Planungsansatz und seine Nachteile[1]

Der bisherige Planungsansatz war aus diversen Gründen nicht für die zukünftige Steuerung von Kärcher geeignet (s. Abb. 1, rechts). Da die Planung, wie eingangs beschrieben, einem Bottom-up-Ansatz folgte, war der Prozess durch die Einbeziehung vieler Personen und dementsprechend notwendige Abstimmungen sehr zeitaufwändig. Weiter waren – wie bei Bottom-up-Planungsansätzen üblich – zum Ende des Prozesses einige Schleifen notwendig, um die Erwartungshaltung des Managements zu treffen. Dies ist darin begründet, dass die Planungsverantwortlichen in Bottom-up-Planungsansätzen einen Anreiz haben, eigentlich nicht benötigte Ressourcen ("Puffer") in ihrer Planung zu berücksichtigen.

Außerdem wurden die strategischen Überlegungen aus der Strategieentwicklung zwar in der operativen Planung aufgegriffen, allerdings fehlte der Organisation ein Bindeglied zwischen den übergeordneten strategischen Leitplanken (z. B. X % mehr Umsatz der Kärcher Gruppe) und detaillierten Budgets (z. B. Verkauf von X Stück Hochdruckreinigern mit Kunde Y im Land Z).

Insgesamt war der bisherige Planungsansatz für alle Beteiligten unbefriedigend: Das Management musste mehrfach auf die Einhaltung seiner Erwartung drängen. Die Funktionsbereiche hatten wiederum keine klaren Vorgaben und somit einen hohen Planungsaufwand. Außerdem war ein hoher Koordinationsaufwand im Controlling zur Steuerung der Planung notwendig. Kurzum, eine konsequente Neuausrichtung der Planungslandschaft war erforderlich, um eine effektive und effiziente Planung ermöglichen zu können.

[1] Alle Abbildungen in diesem Beitrag: Eigene Darstellung der Autoren.

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