Ein integratives Prozess- und Funktions-Controlling hat die Hauptaufgabe, die Wirkungen sowie Zusammenhänge von Management- und Controllingaktivitäten auf einer Betrachtungsebene (z. B. Funktionenebene) auf eine andere Ebene (z. B. Prozessebene) und insbesondere die Unternehmensperformance transparent zu machen und zu bewerten.

Ein integratives Prozess- und Funktionscontrolling erfordert daher das Simulieren von positiven oder negativen Interdependenzen aufgrund von einzelnen, vermeintlich vorteilhaften Maßnahmen auf Prozess- oder Funktionsebene. Dies erfordert erfahrene Experten aus dem Controlling mit Business-Partner-Expertise, die sich nötige Kenntnisse für einen integrativen Controlling-Ansatz angeeignet haben.

Das wesentliche transparenzschaffende Tool zur Darstellung der kapazitativen und kostenbezogenen Zusammenhänge zwischen Funktions- und Prozessebene bildet die Funktionen-Prozesse-Matrix. Deren Anwendung sollte bei parallelen Organisationsstrukturen, die in der Praxis i. d. R. existieren, unbedingt forciert werden. Die Datengrundlage für deren Anwendung wird durch die Prozesskostenrechnung geschaffen.

Weitere Controlling-Tools zur integrativen Planung, einem integrativen Reporting und einer integrativen Informationsversorgung sind notwendig. Erste Berichtsideen in Form der vergleichenden Kostenallokation wurden diesbezüglich vorab skizziert.

Abschließend ist anzuraten, mit pilothaften Schritten mit einem integrativen Prozess- und Funktionscontrolling zu starten. Hierbei bieten sich kleinere Werke oder Business Units mit eher niedriger Komplexität als Versuchsfeld an. Die dort gewonnenen Erkenntnisse bezüglich der unterstützenden Tools und der Zusammenhänge von Prozess- und Funktionsperformance lassen sich dann auch für die anderen, i. d. R. größeren und komplexeren Bereiche des Unternehmens nutzen.

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