2.3.1 Innovationsstrategie

Innovationsstrategie als übergreifende strategische Ausrichtung

Ziel von Innovationen ist es mit neuen Produkten, Services, Prozessen oder Geschäftsmodellen kommerziell erfolgreich zu sein. Der Weg dorthin kann und wird für jedes Unternehmen unterschiedlich sein. Daher gilt es für das eigene Unternehmen zu definieren, welche Innovationen angestrebt sind und welche nicht. Abgeleitet aus der Unternehmensstrategie gilt es festzulegen, in welchen Bereichen systematisch nach Innovationen gesucht werden soll.[1] Sind neue Produkte nötig, sollen Verfahren optimiert oder neue Märkte erschlossen werden, welche Kunden könnte das Unternehmen gewinnen?

Innovationsfelder helfen Innovationsvorhaben strukturiert und fokussiert umzusetzen

Dabei ist die Definition von Innovationsfeldern essentiell.[2] Diese Felder bilden die Schwerpunktthemen der zukünftigen Innovationsaktivitäten mit dem klaren Ziel neue Produkte oder Services in einem definierten Themenumfeld hervorzubringen. Weiterhin definiert die Innovationsstrategie welchen Beitrag "Innovation" erbringen muss. Wichtig in diesem Zusammenhang ist das richtige Timing. Die Innovationsstrategie legt fest, welche Projekte in welchem Zeitraum realisiert werden sollen. Basis für die Planung der Innovation sind unter anderem die eigenen Kompetenzen – reichen die verfügbaren Ressourcen für die geplanten Aktivitäten aus? Sind die Leitplanken definiert, gilt es die verschiedenen Vorhaben mit geeigneten Kriterien zu priorisieren. Ziel ist es, ein ausgewogenes Innovationsportfolio zu realisieren, das Innovationen in den unterschiedlichen Reifegraden abbildet. Dies bietet Transparenz und die Möglichkeit der strategischen Steuerung.

  • Kernelemente der Innovationsstrategie:
  • Strategische Leitplanken aus Unternehmensstrategie
  • Innovationsbedarf und notwendige Ressourcen
  • Innovationsfelder
  • Planung (Zeitpunkte und Priorisierung)
[1] Vgl. Farrokhzad/Kern/Fritzhanns, 2005, S. 285.
[2] Vgl. Weissenberger-Eibl/Joachim, 2009, S. 85.

2.3.2 Innovationserfolg

Erfolge messbar machen und Effizienz nachhaltig steigern

Der Gestaltungsbereich "Innovationserfolg" umfasst sämtliche Aktivitäten zur Sicherstellung der Effizienz und der Effektivität der Innovationsaktivitäten. Kernaspekt dieses Bereichs ist das Innovationscontrolling: die konsequente Planung, regelmäßige Analyse und Berichterstattung. Die Freigabe und Allokation von Innovationsbudgets auf verschiedene Innovationsfelder und -arten stellt dabei die Verbindung zwischen der Innovationsstrategie und den konkreten Innovationsaktivitäten dar. Im Sinne einer ganzheitlichen Steuerung umfasst das Innovationscontrolling neben den quantitativen Größen auch alle notwendigen qualitativen Werte. Im weiteren Verlauf dieses Beitrags werden mögliche Größen zum Controlling der einzelnen Innovationselemente detailliert vorgestellt.

Kernelemente des Innovationserfolgs:

  • Ausgewogenes Kennzahlen-Set
  • Konsequente Planung und kontinuierliche Steuerung
  • Verankerung in der persönlichen Zielvereinbarung

2.3.3 Innovationsportfolio

Innovationen strukturieren und ausgewogene Verteilung sichern

Das übergeordnete Ziel dieses Gestaltungsbereichs ist ein ausgewogenes Innovationsportfolio. Dazu gehört eine gleichmäßig gefüllte Innovationspipeline, sodass ein kontinuierlicher Launch von Innovationen möglich ist. Weiterhin gilt es eine geeignete Mischung an radikalen und inkrementellen Innovationen zu erreichen. Zwar ermöglichen inkrementelle Innovationen nur selten große Umsatzsprünge, in der Masse helfen sie allerdings durch das geringe Umsetzungsrisiko die risikoreichen, radikalen Innovationen zu finanzieren. Darüber hinaus gilt es abzuwägen, welches Verhältnis zwischen Produkt-, Service-, Prozess- und übergreifenden Geschäftsmodellinnovationen gewünscht wird.

Kernelemente des Innovationsportfolios:

  • Gutes Portfoliomanagement
  • Ausgewogenes Portfolio bzgl. Zeitpunkt, Radikalität und Art der Innovation
  • Vorausschauendes Kapazitätsmanagement

2.3.4 Innovationsstrukturen

Aufbauorganisation aus internen und externen Einheiten

Ein erfolgreiches Innovationssystem erfordert definierte Rollen und Verantwortlichkeiten – sowohl im Innovationsmanagement als auch bei der operativen Innovationsentwicklung. Zentrale Einheit der Innovationsstruktur ist oftmals das Innovationsmanagement, welches die Gestaltung und Weiterentwicklung der Innovationsprozesse verantwortet und die globalen Innovationsaktivitäten von Großkonzernen zusammen führt. Darüber hinaus werden in der Praxis eigenständige Organisationsformen für unterschiedliche Innovationsvorhaben geschaffen. So werden für Innovationsfelder klare Verantwortlichkeiten und Strukturen geschaffen, während für die flexible Weiterentwicklung von neuen Ideen interne und externe Venturing Strukturen aufgebaut werden. Zur Stärkung der kreativen Phase und zur Risikominimierung während der Umsetzung werden oftmals Kooperationen und Netzwerke gegründet, um übergreifende Ressourcen zu bündeln.

Kernelemente der Innovationsstrukturen:

  • Klare Verantwortlichkeiten
  • Offene Strukturen und Netzwerke
  • Ausreichende und strukturierte Kommunikationsmöglichkeiten

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