Visualisierung ist aus der heutigen Unternehmenswelt nicht mehr wegzudenken. Jeder kommerzielle Anbieter von Business-Intelligence-Werkzeugen im Speziellen oder ganz allgemein jeglicher Software, die zur Datenanalyse eingesetzt wird, kommt an dem Thema Visualisierung nicht vorbei. Ohne an dieser Stelle eine erschöpfende Darstellung heutiger BI-Werkzeuge anzubieten, stellen wir fest, dass Visualisierung einen hohen Stellenwert eingenommen hat, die Anbieter aber ihren Kunden noch ein wenig voraus sind. Mit den meisten Werkzeugen kann der Nutzer sowohl hervorragend geeignete Visualisierungen, aber auch weiterhin wenig hilfreiche, wenn nicht schwer zu lesende Visualisierungen erstellen. Entsprechend sind herstellerübergreifende, visualisierungsbezogene Schulungen, Zertifizierungen und Beratungen auf dem Vormarsch. Denn auch das beste Tool ersetzt nicht eine grundlegendere Beschäftigung mit Visualisierung und Interaktion.

Visual-Business-Analytics-Modell

Eine Hilfestellung für die Verwendung von Visualisierung im Unternehmen bietet ein Buch zum Thema Visual Business Analytics.[1] Dabei unterscheiden wir im VBA-Modell (s. Abb. 1) drei grundlegende Arten der Verwendung von Visualisierung:

  • Information Design,
  • Informationsvisualisierung und
  • Visual Analytics.

Viele Unternehmen arbeiten im Information Design aktuell an einer internen Richtlinie für das visuelle Reporting von Unternehmensdaten, um so die Lesbarkeit und die Vergleichbarkeit von Daten zu erhöhen. Dies macht in den Fällen Sinn, in denen Daten immer wieder in gleicher oder ähnlicher Weise kommuniziert und verwendet werden müssen.

Kommen häufig neue Daten ins Spiel oder ist das Aufgabenspektrum der Datennutzung variabler, müssen Visualisierungen interaktiv sein. Nur so können Nutzer ihre Interessen in einer Visualisierung verfolgen und die gerade relevanten Daten und Informationen betrachten. Interaktive BI-Visualisierungen, wie sie heute in Dashboards genutzt werden, unterstützen so verschiedene Szenarien, die individuell angepasst werden können.

Abb. 1: Das VBA-Modell[2]

So genannte Visual-Analytics-Technologien verbinden Visualisierung mit automatischen Analysemethoden, um einerseits der großen Datenmengen Herr zu werden, andererseits um weiterhin den Nutzer in die Analyse zu integrieren. Visual-Analytics-Technologien unterstützen vor allem ein exploratives Vorgehen, in dem typischerweise ein Datenanalyst nach Erkenntnissen in Datenquellen sucht, ohne am Anfang der Analyse mehr als eine Ahnung zu haben, was er oder sie finden könnte.

Dieser Beitrag wird sich auf Informationsvisualisierung und Visual Analytics konzentrieren, also auf die unteren Ebenen des VBA-Modells. Das Ziel der Informationsvisualisierung ist eine adäquate und korrekte Darstellung von Daten in einer Form, die es dem Menschen möglichst einfach macht, die Daten zu erfassen und zu verstehen. Wie eben erläutert, spielt dabei die Interaktion des Menschen mit den Visualisierungen eine wesentliche Rolle. Dies unterscheidet insbesondere das Informationsdesign von der Informationsvisualisierung. Um das Ziel der Informationsvisualisierung zu erreichen, ist es hilfreich, sich ein wenig mit den menschlichen Fähigkeiten und der menschlichen Informationsverarbeitung zu beschäftigen, bevor wir über eine Einführung von Informationsvisualisierung und Visual Analytics auf das User-Centered Design eingehen. Dieser Ansatz verfolgt das Ziel, die späteren Nutzer einer Visualisierung integrativ mit einzubeziehen.

[1] Vgl. Kohlhammer/Proff/Wiener, 2013.
[2] Vgl. Kohlhammer/Proff/Wiener, 2013.

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