Die Entscheidung, ob und in welcher Form ein solch neues Servitization-Geschäftsmodell im Unternehmen eingeführt werden soll, muss sorgfältig getroffen werden. Wenn sich diese Modelle im breiten Markt des Maschinenbaus durchsetzen, haben sie eine erhebliche strategische Tragweite. Das Pay-per-Part Modell bei TRUMPF umfasst weit mehr als eine neue Bezahlform. Unternehmen verändern und ergänzen ihre bestehenden Geschäftsmodelle nicht sehr häufig. Business Cases für neuartige Geschäftsmodelle lassen sich nur schwer mit klassischen Projekten vergleichen und passen oft nicht zu existierenden Prozessen und Standards. Die Vorbereitung und Validierung der Entscheidung über die Einführung solcher Modelle wird maßgeblich durch den Controller gesteuert. Er hat die Fähigkeit, die strategische Dimension der Vorteile für den Anbieter zu verstehen, aufzubereiten und innerhalb des Unternehmens zu kommunizieren. In vielen EaaS-Modellen werden durch Entwicklungen im IoT-Bereich und durch die tiefere Integration in den Kundenprozess Regelkreise geschlossen, die zu selbstverstärkenden Effekten führen. Je mehr Kunden das System einsetzen, desto größer wird der Wert für jeden einzelnen. Das Controlling bei TRUMPF nutzt dieses Wissen, um das Zielbild des Geschäftsmodells auszutarieren. Der Controller wägt sorgfältig zwischen kurzfristiger Optimierung gegenüber langfristigem Abschöpfen einer groß gewachsenen Kundenbasis ab. Ein tiefes Verständnis der zukünftigen Potenziale solcher Modelle durch die verwendeten Technologien ist notwendige Voraussetzung für eine korrekte Bewertung. Das Controlling nimmt auch bei der Ausgestaltung des Modells bei TRUMPF eine leitende Rolle ein. Die Auswahl eines Setups, das bei neuer Value Proposition eine frühe Skalierbarkeit der Unternehmung zulässt, ist wichtig. Im gewählten Setup erhält der Kunde die Leistung mehrerer Partner in einem einzigen gebündelten Vertrag. Die Munich RE Group trägt die Maschinen des Modells auf der Bilanz, TRUMPF partizipiert über die Laufzeit des Modells. Der Controller nimmt die orchestrierende Rolle bei der Gestaltung des Modells ein.

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