Verknüpfung mit der Marktergebnisrechnung

Zentrale kostenrechnerische Herausforderung bei der Implementierung einer integrierten Unternehmenssteuerung ist die Verknüpfung der Center-Steuerung mit der Marktsegmentrechnung. Während das Center-Ergebnis-Schema meist den Charakter einer Ergebnisrechnung nach dem Gesamtkostenverfahren hat, ist die Marktergebnisrechnung nach dem Umsatzkostenverfahren aufgebaut. Beide Ergebnisrechnungen sind dabei wie beschrieben komplementär zu sehen: Die Marktergebnisrechnung zeigt den Wertbeitrag einzelner Ergebnissegmente bzw. -objekte (z. B. Kunde, Region, Produkt), die Center-Ergebnisrechnung den Wertbeitrag einzelner Center. Die Marktergebnisrechnung zeigt die Kostenverantwortung der einzelnen Funktionen/Center und lokalisiert entsprechende Abweichungen, die Center-Ergebnisrechnung zeigt dagegen Kostenstruktur und Art der Abweichung. Damit die Marktergebnisrechnung dergestalt funktioniert, muss meist eine Anpassung des klassischen UKV-Schemas an die unternehmensspezifischen Center-Strukturen erfolgen.

Integrierte Planergebnisrechnung

Der Vorteil des parallelen und komplementären Einsatzes einer Center-Ergebnisrechnung sowie einer Marktsegmentrechnung wurde gerade aufgezeigt. In der Praxis ergibt sich jedoch häufig eine Schwierigkeit in der Datenerhebung, insbesondere in der Erhebung der Plandaten. Unternehmen stehen oftmals vor dem Problem, dass sie zwar detaillierte Istkostenrechnungsverfahren implementiert haben, dass sie aber, um den Planungsaufwand gering zu halten, nur eine Planung durchführen. Eine Lösungsmöglichkeit zur effizienten Abbildung beider Sichten – auch in der Planung und im Forecast – bietet eine Planergebnisrechnung, die nach dem kombinierten GKV-/UKV-Verfahren rechnet und dabei in der Lage ist, sowohl das GKV der Profitcenter-Rechnung als auch das UKV der Marktsegmentrechnung mit Planzahlen zu versorgen. Eine Voraussetzung dafür ist allerdings, dass die Profitcenter-Struktur und die Steuerungssicht der Marktsegmentrechnung (meist die Produktsicht) in einem eindeutigen Verhältnis zueinander stehen.

Abb. 4: Einsatz eines kombinierten GKV-/UKV-Verfahrens in der Planung

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