Die Post-Merger-Integration (PMI) in die Strukturen des Käuferunternehmens stellt den längsten und steuerungsintensivsten Prozess dar, da er viele Unternehmensbereiche und Strukturen betrifft. Erfahrungsgemäß stellt die Integrationsgeschwindigkeit kein Kriterium für einen erfolgreichen Zusammenschluss dar. Die Integrationsarchitektur sollte bereits lange vor der eigentlichen Integrationsphase festgelegt werden. Zu unterscheiden ist hierbei zwischen der zentralen, der dezentralen und der symbiotischen Integrationsarchitektur. Die zentrale Architektur ist, in der vollkommenen Ausführung, eine vollumfängliche Integration und Verschmelzung der beiden Unternehmen, was jedoch das Management vor große Herausforderungen stellt.

Im Projektbeispiel wurde hingegen die dezentrale Integration gewählt. Bei der dezentralen Architektur bleibt das Akquisitionsobjekt, in diesem Fall das Softwareunternehmen, als eigenständige Geschäftseinheit erhalten und wird als separate Säule neben dem bestehenden Unternehmen aufgestellt. Entsprechend gering fällt die Verzahnung interner Prozesse und die Verschmelzung von Unternehmenseinheiten aus. Die Vorteile liegen insbesondere in einer unkomplizierten und schnellen Post-Merger-Integration, wobei es durch die Separierung auch zur Verschleppung wichtiger Integrationsaktivitäten kommen kann, wodurch gewisse Synergiepotenziale nicht oder verspätet gehoben werden.

Die symbiotische Architektur stellt die Kombination beider Ansätzen dar. Hierbei erfolgt die Symbiose meist verspätet. Dieser Ansatz kommt etwa bei einer geplanten Veräußerung des zuvor akquirierten Objekts aufgrund einer strategischen Positionsveränderung oder zuvor festgelegten Spekulationsgründen zum Einsatz.

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