Eine weitere Möglichkeit, die Durchlaufzeiten zu bestimmen, Engpässe zu erkennen und den Fertigungsdurchlauf zu optimieren, ist durch die Durchlaufterminierung möglich.

Ausgangsbasis der Durchlaufterminierung sind vorgegebene Kapazitäten an Arbeitskräften und Betriebsmitteln sowie ein konkreter Auftragsbestand für den Planungszeitraum (z. B. Januar/Februar). Die Unternehmen sind in der Praxis oft vertraglich an feste Fertigungsstellungstermine gebunden.

Die Aufgabe der Durchlaufterminierung ist es, unter Beachtung technologischer Arbeitsabläufe für jeden Arbeitsvorgang die jeweilige Bearbeitungszeit festzulegen. Daraus lässt sich der Anfangs- und Endtermin für jeden Auftrag ableiten.

In der Praxis können für die Ermittlung der frühest- bzw. spätestmöglichen Anfangszeiten für einen Fertigungsauftrag drei Terminierungsarten angewendet werden:

  • Vorwärtsterminierung,
  • Rückwärtsterminierung und
  • Mittelpunktterminierung.

Vorwärtsterminierung

Die Ausgangsbasis bildet dabei der "Heute-Termin" bzw. der aktuelle Dispositionstermin. Vom "Heute-Termin" ausgehend werden nun mittels Vorwärtsterminierung die frühestmöglichen Start- und Endtermine festgelegt. Dabei werden die einzelnen Arbeitsgänge und Pufferzeiten mit berücksichtigt. Die Vorwärtsterminierung entspricht dem zeitlichen Ablauf in der Fertigung.

Rückwärtsterminierung

Die Ausgangsbasis bildet der über die Vorlaufverschiebung festgelegte späteste Fertigstellungstermin der Fertigungsaufträge bzw. der Lose. Damit ergibt sich der spätest zulässige Starttermin bzw. der spätest zulässige Endtermin. Entscheidend ist dabei der "späteste Starttermin" für den ersten Arbeitsgang.

Mittelpunktterminierung

Von Mittelpunktterminierung spricht man, wenn man von einem fixen Mittelpunkt aus die Vorwärts- und Rückwärtsterminierung vornimmt. Ausgangspunkt ist ein bestehender oder möglicher Engpass.

Abbildung 3 zeigt die drei Arten der Durchlaufterminierung am Beispiel der Kolbenringfertigung.

Abb. 3: Terminplan für den Auftragsablauf einer Kolbenringfertigung (vergl. Lang, 2004, S. 408, in: Wannenwetsch, H. (Hrsg.): Integrierte Materialwirtschaft und Logistik)

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