Die als "demografischer Wandel" betitelte Entwicklung hat viele Gesichter und wird als gesellschaftliche Herausforderung mit Stichworten wie Überalterung der Gesellschaft, Geburtenrückgang, Altersarmut, Bevölkerungsschwund etc. plakativ beschrieben.

Öffentliche Hand als Vorreiter

Lange, bevor das Thema in den Unternehmen angekommen war, wiesen viele öffentliche Stellen bereits darauf hin, dass aus der sich öffnenden Schere zwischen rückläufigen Geburtenzahlen und steigender Lebenserwartung ein vielschichtiges gesellschaftliches Problem erwachsen wird.

 
Praxis-Tipp

Prognosen für Kommunen in Baden-Württemberg

So konnte man bereits vor mehreren Jahren für jede baden-württembergische Gemeinde eine Bevölkerungsvorausentwicklung bis ins Jahr 2030 erhalten[1]. Im Detail war dort zu lesen, wie sich einzelne Bevölkerungsgruppen sowie der Jugend- und der Altenquotient entwickeln werden.

Die Frage, warum die Unternehmen erst zeitlich nachgelagert diesem Thema eine ähnliche Aufmerksamkeit widmeten, bleibt unbeantwortet. Vielleicht war die Vorarbeit der öffentlichen Hand notwendig, vielleicht waren es aber auch die ersten betrieblich spürbaren Auswirkungen, die nun auch Unternehmen zu Demografie-Experten machen.

Unterschiedliche Priorität in den Unternehmen

Das Spektrum ist hierbei jedoch groß. Während wenige Unternehmen das Thema ganz oben auf die Management-Agenda schreiben und ganzheitlich bearbeiten, verhalten sich andere noch abwartend, analysierend und starten einzelne, nicht zusammenhängende Maßnahmen, die die aufkommenden Probleme abmildern sollen. Die Firmen, die meinen, sie wären von den demografischen Entwicklungen nicht oder erst in geraumer Zeit betroffen, sind inzwischen in der Minderheit. Die betrieblichen Problemstellungen sind andere als die, um die sich die öffentlichen Institutionen kümmern müssen, sie basieren jedoch auf den gleichen gesellschaftlichen Entwicklungen.

[1] Vgl. unter http://www.statistik.baden-wuerttemberg.de/BevoelkGebiet/Demografie-Spiegel/.

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