Die Stufen einer mehrstufigen Deckungsbeitragsrechnung sind die Bruttoumsatzerlöse als Ausgangsbasis, die Nettoumsatzerlöse sowie die einzelnen Deckungsbeitragsstufen.

Bruttoumsatzerlöse

  • Der Ausweis erfolgt ohne Berücksichtigung des Abzugs der Umsatzsteuer.

Erlösschmälerungen

  • Dazu zählen Rabatte, Skonti, Boni, Preisnachlässe, z. B. wegen Reklamationen.

Nettoumsatzerlöse

  • Die Nettoumsatzerlöse ergeben sich als Differenz aus Bruttoumsatzerlösen und Erlösschmälerungen.
  • Der Nettoumsatz wird auf Basis der einzelnen Produkte/Leistungen/Aufträge ermittelt.
  • Er bildet die Bezugsgröße bei der Bildung von Kennzahlen, die sich aus der stufenweisen Deckungsbeitragsrechnung ergeben, und mit denen die Höhe sowie die Entwicklung der einzelnen Kostenkategorien beurteilt werden können.

Deckungsbeitrag I

  • Der Deckungsbeitrag I (DB I) wird gebildet aus der Differenz von Nettoumsatzerlösen und der Summe variabler Erzeugniskosten.
  • Er informiert über die Ertragskraft der einzelnen Produkte/Produktgruppen.
  • Er zeigt die unmittelbare Auswirkung eines Umsatzanstiegs bzw. eines Umsatzrückgangs.
  • Wichtige Steuerungsgrößen:

    • Produkte mit negativem DB I decken nicht einmal ihre variablen Kosten aus dem Umsatzprozess. Deshalb muss geprüft werden, ob am Markt ein höherer Preis durchsetzbar ist, sodass der Umsatz steigt oder ob es möglich ist, die direkten Herstellkosten zu senken um einen positiven DB I zu erwirtschaften.
    • Wenn es kurzfristig nicht möglich ist, einen positiven DB I zu erzielen, sollte aus rein kostenrechnerischen Sicht die betroffene Produktlinie eingestellt werden, da sie einen Verlust verursacht. Allerdings kann es strategische Gründe geben, eine Produktlinie trotz negativer Deckungsbeiträge im Programm zu halten, wenn ein Unternehmen z. B. als Vollsortimenter auftritt und die Produktlinie zur Kundenbindung unverzichtbar ist.
    • Bei Produkten mit geringem DB I müssen ebenfalls Überlegungen zur Steigerung des DB I angestellt werden. Wenn es dazu mittelfristig keine Möglichkeit gibt und zugleich Kapazitäten gebunden werden, die zur Herstellung deckungsbeitragsstärkerer Produkte genutzt werden könnten, sollten auch diese Produkte aus dem Programm genommen werden. Nur wenn die vorhandene Kapazität nicht anderweitig genutzt werden kann, sollte die Produktion beibehalten werden, da der Deckungsbeitrag dieser Produkte dennoch zur Fixkostendeckung beiträgt und keine Leerkosten entstehen (weitere Gründe s. o.).

Deckungsbeitrag II

  • Um den Deckungsbeitrag II zu ermitteln müssen Produkte zu Produktgruppen zusammengefasst werden, indem alle Positionen vom Umsatz bis zum DB I über die jeweiligen Produkte aggregiert werden. Die Summe weist den Gesamtumsatz der Produktgruppe sowie deren variable Kosten aus und zeigt im Ergebnis den DB I auf Produktgruppenebene.
  • Um zum Deckungsbeitrag II zu gelangen werden vom DB I gesamt (z. B. der DB I einer Produktgruppe) alle Kostenpositionen subtrahiert, die auf der nächsthöheren Ebene (z. B. der Produktgruppe) anfallen. So fallen Marketingkosten, insb. Werbung, nicht selten für die jeweilige Produktruppe oder gar Hauptgruppe gemeinsam an. Als Beispiel sind die Kosten für die Erstellung von Flyern oder eines gemeinsamen Web-Auftritts denkbar, die für die gesamte Produktgruppe oder für ein Sortiment erstellt werden, und die sich normalerweise nicht ohne Schlüsselung nicht auf einzelne Erzeugnisse herunterbrechen lassen.

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