Das Projekt CSRD stellt die Unternehmen vor große Herausforderungen, die es gilt, effektiv, effizient und frühzeitig anzugehen, um eine erfolgreiche CSRD-Berichterstattung und Integration sicherzustellen. In der Praxis treten dabei vor allem folgende Herausforderungen innerhalb der Unternehmen auf:

  1. Umfang und Unklarheit: Die CSRD verlangt von Unternehmen, eine Vielzahl nicht-finanzieller Informationen aus den Bereichen Umwelt, Soziales und Governance zu liefern. Diese Daten werden zum Teil erstmalig erhoben, weshalb Unternehmen sich nicht nur über die Inhalte der Kennzahlen Gedanken machen müssen, sondern sich auch Fragen stellen wie zum Beispiel: Wie sehen die Prozesse hinter den Kennzahlen aus? Wie kann ich diese Prozesse in meiner IT-Landschaft abbilden? Unklarheiten in der Auslegung der regulatorischen Anforderungen sowie laufende Anpassungen und Ergänzungen erschweren zudem die Umsetzung.
  2. Technische Anforderungen: Die oben genannten Punkte gehen Hand in Hand mit der zweiten Herausforderung. Unternehmen müssen möglicherweise bestehende Systeme erweitern und neue Systeme implementieren, um die notwendigen Daten erheben, konsolidieren und berichten zu können. Es gilt bestehende Strukturen für ihre Eignung zu validieren und neue Tools zu prüfen. Hierbei besteht in der Praxis häufig noch eine mangelnde Transparenz über die verfügbaren Softwarelösungen am Markt.
  3. Komplexe Datenerfassung: Die Datenerfassung gestaltet sich komplex, da Unternehmen nicht nur ihre eigene Organisation, sondern auch ihre vor- und nachgelagerte Wertschöpfungskette berücksichtigen müssen. Zusätzlich ist es notwendig, relevante Stakeholder im Rahmen der Wesentlichkeitsanalyse einzubeziehen. Des Weiteren werden viele Datenpunkte erstmalig im Unternehmen erfasst, was eine beträchtliche Herausforderung darstellt, vor allem angesichts der begrenzten Vorbereitungszeit.
  4. Harmonisierung mit anderen Standards: Die Anzahl an Nachhaltigkeitsstandards hat in den letzten Jahren sehr stark zugenommen. Viele Unternehmen stehen vor der Herausforderung, nach mehreren Nachhaltigkeitsstandards zu berichten. Dementsprechend müssen Unternehmen die verschiedenen Standards vergleichen und Gemeinsamkeiten aber auch Differenzen identifizieren, um Doppelreporting zu vermeiden.
  5. Zeitlicher Rahmen: Viele Unternehmen unterliegen der CSRD-Berichtspflicht erst in ein bis drei Jahren und unterschätzen den Aufwand, den die Integration der Regulatorik mit sich bringt. Viele interne Prozesse müssen angepasst und Ressourcen aufgebaut werden.
  6. Change: Die Implementierung der CSRD erfordert oft einen kulturellen Wandel in der Organisation. Dies kann bedeuten, dass Mitarbeiter ihre Denk- und Arbeitsweise in Bezug auf Nachhaltigkeit und Berichterstattung ändern müssen. Es kann Widerstand gegen Veränderungen geben, insbesondere wenn sie als zusätzliche Arbeitsbelastung oder als Abkehr von etablierten Praktiken wahrgenommen werden. Es ist wichtig, auf Bedenken einzugehen und die Vorteile der CSRD hervorzuheben.

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