IGC-Tipp: Grad der Strategie­umsetzung

Die Umsetzung der Strategie wird über strategische Initiativen und konkrete Veränderungsmaßnahmen vorangetrieben. Im Falle beschlossener, aber nicht umgesetzter strategischer Maßnahmen gelingt es dem Unternehmen nicht, die Strategie konsequent zu verfolgen. Das Monitoring der Strategieumsetzung ist daher eine erfolgskritische Aufgabe im Prozess der strategischen Planung.

KPI "Strategieumsetzungsgrad"

 
Berechnung Einheit

geplante strategische Initiativen (Anzahl)/

umgesetzte strategische Initiativen (Anzahl) * 100
%

Interpretationshinweis:

Je vollständiger die Umsetzung strategischer Initiativen ist, desto wahrscheinlicher ist die Erreichung strategischer (Umsatz-, Marktanteils-, Kosten-, Nachhaltigkeits-, …) Ziele. Eine hohe Planungsqualität wird angenommen. Zu erreichende strategische Ziele müssen operationalisiert sein, Projektpläne sichern die Umsetzung ab. Alternativ zur einfachsten Messung des Umsetzungsgrades über Mengenangaben kann eine Gewichtung über Budgetvolumina oder erwartete Ergebniseinflüsse erfolgen.

IGC-Tipp: Aufzeigen eines Entwicklungs­pfads

Den Unternehmen ist es meist nicht möglich, über die Fortführung des laufenden Geschäfts ("managed base case") strategische Ziele zu erreichen. Die o. a. strategischen Initiativen dienen dazu, diese Performancelücke zu schließen. Die Qualität der Mehrjahresplanung ist dann optimal, wenn es gelingt, die finanzielle Lücke zwischen einem fortgeführten Status quo und den strategischen Zielen vollständig mit konkreten und umsetzbaren Maßnahmen zu hinterlegen.

KPI "Erklärungslücke der Mehrjahresplanung"

 
Berechnung Einheit
nicht durch Maßnahmen erklärte EBIT[1]-Lücke lt. Mehrjahresplanung p. a. (EUR)/EBIT (EUR) lt. Mehrjahresplanung p. a. * 100 %

Interpretationshinweis:

Die Erreichung der Etappenziele der Mehrjahresplanung setzt auf dem running business auf und muss vollständig mit konkreten Maßnahmen hinterlegt sein. Die tatsächliche Umsetzung der Maßnahmen und deren Wirksamkeit muss separat verfolgt werden.

Jene Unternehmen, die einen sequenziellen Planungsprozess verfolgen (Mehrjahresplanung, darauffolgende operative Planung und Budgetierung), müssen zusätzlich überprüfen, ob das Ist tatsächlich das 1. Etappenziel der Mehrjahresplanung erreicht, ansonsten ist es nicht plausibel, dass ein längerfristiger Entwicklungspfad eingehalten wird.

[1] Die Kennzahl "EBIT" dient der Illustration. Die Zielgröße ist unternehmensspezifisch zu wählen (s. Kapitel 2.3).

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