Wie zuvor dargestellt, ist in Zukunft insbesondere aufgrund der technologischen Weiterentwicklung mit weitreichenden Veränderungen der Aufgaben von Controllern zu rechnen. Damit Controller den Wandel als Chance ergreifen können, bedarf es einer Ausrichtung der vorhandenen Controllerkompetenzen auf die neuen Rahmenbedingungen. Durch die Weiterentwicklung der Controllerkompetenzen, betriebswirtschaftliche Fragestellungen mithilfe des Einsatzes modernster IT-Systeme und Analyse-Instrumente qualitativ hochwertiger zu lösen, werden Controller in der Wahrnehmung ihrer dezidierten Controllingfunktionen gestärkt. Dieser Weiterentwicklungsschritt obliegt dem Controllingbereich und kann nicht selbstständig durch das Management oder IT-Experten geleistet werden.

Kompetenzen können grundlegend den 4 Bereichen der personalen Kompetenzen, der Aktivitäts- und Umsetzungskompetenzen, der sozial-kommunikativen Kompetenzen und der Fach- und Methodenkompetenzen zugeordnet werden.[1] In bisher existierenden Befragungen wurde die derzeitige Ausprägung der den Bereichen zugrundeliegenden Controllerkompetenzen sowie deren zukünftige Bedeutung vor dem Hintergrund der zunehmenden Digitalisierung und Datenmenge erhoben. Die Ergebnisse zeigen auf, dass tendenziell im Bereich der methodischen Kompetenzen bei Controllern eine Lücke im zukünftigen Kompetenzbedarf besteht. Die Kompetenzlücke ist durch die wachsende Bedeutung der methodischen Kompetenzen im Hinblick auf IT-Systeme und Analyse-Tools zu begründen. Konkret erfordern der Zugang zu Big Data und die fortschreitende Digitalisierung tiefergehende Fach- und Methodenkompetenzen der Controller im Bereich der IT-Systeme, der Analyse-Tools und statistischer Auswertungsmethoden.[2]

Die Digitalisierung führt jedoch nicht ausschließlich dazu, dass Controller zu größeren Fach- und Methodenexperten reifen. Freigewordene Kapazitäten durch die Automatisierung von Basistätigkeiten können Controller nutzen, um vermehrt als Business Partner und Change Agent aufzutreten. Damit sie diesen Rollen gerecht werden, benötigen sie auch ein starkes Ausmaß an personalen Kompetenzen, wie Glaubwürdigkeit oder Offenheit für Veränderungen sowie an sozial-kommunikativen Kompetenzen, wie z. B. Beratungsfähigkeit oder Kundenorientierung.

[1] Vgl. Heyse/Erpenbeck, 2009, S. XIII.
[2] Vgl. Grönke/Heimel, 2015, S. 246.

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