Grundsätzlich existieren 3 verschiedene Arten der Blockchain: die öffentliche Blockchain, die private Blockchain und die hybride oder Konsortium-Blockchain, die eine Kombination der zuvor genannten darstellt. Die Klassifizierung in die verschiedenen Arten erfolgt anhand der jeweiligen Zugangsberechtigung, also der "Offenheit" des Netzwerks, und anhand des Dezentralisierungsgrads, der die Art und Weise der Transaktionsvalidierung bestimmt.[1]

  • Öffentliche Blockchain: Diese Form der Blockchain weist den höchsten Dezentralisierungsgrad auf und jeder Teilnehmer kann am Konsensprozess teilnehmen. Eine Zugangsberechtigung zum Netzwerk existiert folglich nicht. Zusätzlich dazu hat jeder Teilnehmer im Netzwerk auch die Möglichkeit, Transaktionen zu lesen. Konsensmechanismen wie "proof-of-work" oder "proof-of-stake" sorgen dafür, dass Teilnehmer mit mehr wirtschaftlich verfügbaren Ressourcen, ein verhältnismäßig größeres "Mitspracherecht" an der Konsensbildung haben als Teilnehmer mit weniger wirtschaftlich verfügbaren Ressourcen.
  • Private Blockchain: Diese Form der Blockchain weist den geringsten Dezentralisierungsgrad auf, da in einer privaten Blockchain ein zentraler Akteur darüber entscheidet, welchem Teilnehmer der Zugang zum Netzwerk erlaubt wird und welchem nicht. Schreib- und Leserechte der Teilnehmer werden ebenfalls über diesen Akteur gesteuert, wodurch dieser für die gesamte Rechtezuteilung im Blockchain-Netzwerk verantwortlich ist.
  • Konsortium Blockchain: Diese Blockchain-Art ist teilweise dezentralisiert und stellt eine Kombination aus öffentlicher und privater Blockchain dar. Charakteristisch ist in diesem Fall, dass vorab definierte Teilnehmer aus dem Blockchain-Netzwerk für den Konsensprozess, sprich für die Transaktionsvalidierung, verantwortlich sind. Leserechte können entweder öffentlich oder auf bestimmte Teilnehmer begrenzt sein.

Die verschiedenen Arten der Blockchain-Technologie mit ihren unterschiedlichen Eigenschaften sind entsprechend für unterschiedliche Anwendungsfälle geeignet. Unternehmen, die eine Blockchain implementieren möchten, sollten daher analysieren, welche Technologie am besten für das jeweilige Unternehmen passt. Dafür sollten Unternehmen z. B. darüber nachdenken, ob das Beschreiben und/oder die Einsicht in die Datenbank durch mehrere Personen erfolgen oder ob dies lediglich auf bestimmte Personen begrenzt sein soll. Ist letzteres der Fall, so würde sich eine private Blockchain für den Unternehmenskontext anbieten. Ferner sollte überprüft werden, ob bspw. nicht vertrauenswürdige Stakeholder in einen unternehmensübergreifenden Prozess involviert sind, wie dies bspw. in einer Lieferkette der Fall sein könnte. In solch einem Fall würde sich die öffentliche Blockchain anbieten, um Vertrauen zwischen den einzelnen Stakeholdern sicherzustellen.

[1] Vgl. Buterin, 2015.

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