Entscheidungsstichwort (Thema)

Wirkung der materiell-vorläufigen Grunderwerbsteuerbefreiung

 

Leitsatz (NV)

Hat das Finanzamt einen Grundstückserwerb zunächst antragsgemäß nach § 1 Nr. 1 bzw. Nr. 4, § 2 Abs. 1 und 2 des Gesetzes über Grunderwerbsteuerbefreiung für den Wohnungsbau vom 20. Juli 1970 des Landes Nordrhein-Westfalen materiell-vorläufig als steuerfrei behandelt, so durfte und mußte es während der Überwachungsfrist von fünf Jahren ohne jede Einschränkung die Frage prüfen, ob die Voraussetzungen für eine materiell endgültige Steuerbefreiung mit der Fertigstellung des Bauvorhabens erfüllt worden sind. Dies gilt selbst dann, wenn die materiell-vorläufige Befreiung fehlerhaft war und das FA bei sorgfältiger Überprüfung hätte feststellen können, daß die Voraussetzungen für eine materiell-vorläufige Steuerbefreiung nicht vorlagen (vgl. BFH-Urteile vom 4. Mai 1983 II R 6/82, BFHE 138, 480, BStBl II 1983, 609; vom 13. Februar 1985 II R 74/82, BFHE 143, 163, BStBl II 1985, 374; vom 11. Juli 1985 II R 106/82, BFHE 144, 169, BStBl II 1985, 593; vom 10. September 1986 II R 9/84, BFH/NV 1987, 737, und vom 22. Juli 1987 II R 92/85, BFH/NV 1988, 664).

 

Normenkette

GrEStWoBauG NW § 1 Nrn. 1, 4, § 2 Abs. 1-2

 

Verfahrensgang

FG Köln

 

Fundstellen

BFH/NV 1994, 267

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