Frontloading ist ein Begriff aus der Automobilindustrie. Durch die frühzeitige Fixierung von (Entwicklungs-)Zielen und Grundstrukturen können die weiteren Entwicklungsschritte zielgerichtet mit weniger Rekursionen erfolgen (s. Abb. 1).[1]

Übertragen auf die Planung bedeutet Frontloading einen Umbau des Prozesses mit einer intensiven Zielsetzungs- und Commitment-Phase als Start der Planung. Diese Phase nimmt mit rund 4 Wochen die Hälfte der Dauer des modernen Gesamtplanungsprozesses ein. Die Planungsziele werden systematisch aus Strategie und aktueller Unternehmenssituation abgeleitet und bis auf die relevanten Steuerungsebenen heruntergebrochen. In Erweiterung der bekannten Top-down-Planung werden auf den Managementebenen die Ziele intensiv diskutiert.

Abb. 1: Frontloading

Mit Zielen Zukunft gestalten

Zum einen fließt dadurch in den Zielsetzungsprozess großes "Expertenwissen" (sog. Community- oder Campus-Ansätze) ein, das enorm hilft, valide Annahmen über eine sich permanent verändernde Zukunft zu treffen. Zum anderen setzen sich die Führungskräfte auf diese Weise intensiv mit der Zukunft des Unternehmens auseinander. Planung wird so nicht zu einer reinen Fortschreibung der Vergangenheit, was eher der aktuell gelebten Praxis entspricht, sondern zu einer Gestaltung der Zukunft. Neben den Informationen aus dem Strategieprozess finden auch die Erkenntnisse

  • aus dem letzten Forecast (eigene Performance),
  • einem internen oder externen Benchmarking (Vergleich der Performance zu anderen) sowie
  • Simulationsergebnisse in Verbindung mit Szenarien (Performance-Auswirkungen von internen/externen Veränderungen)

Eingang in die Diskussion bzgl. der angemessenen Zielwertableitung.

[1] Vgl. Kappes/Schentler, 2012.

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