Die F&E-Quote ist das Verhältnis aller F&E-Aufwendungen zum Umsatz. Die F&E-Quote kann für ein Produkt, eine Produktgruppe, eine Business Unit oder auch für Unternehmen insgesamt angewendet werden.

F&E-Quote = (F&E-Aufwand)/Umsatz

Nur im Industrievergleich sinnvoll anwendbar

Häufig wird die F&E-Quote als Indikator für die Innovationskraft und als Vergleichswert herangezogen. Dabei ist zu beachten, dass die F&E-Quote von folgenden Parametern abhängen kann: Unternehmensgröße, Unternehmensstruktur, Branche bzw. Industrie und Produktlebenszyklus der Produkte.

Abb. 2: F&E-Quote der 1.000 größten börsennotierten Unternehmen weltweit nach Industrie[1]

Abb. 2 zeigt eine große Bandbreite von 0,6 % bis 11,3 %. Die F&E-Quote kann daher industrieabhängig als Orientierungswert herangezogen werden. Bei einem Benchmarking sollte ein "apple-to-apple-mix", also ein Vergleich von ähnlichen Geschäften, vorgenommen werden. Dies ist je nach Detaillierungsgrad auf Basis externer Berichterstattung meist nur mit Annahmen möglich.

Bei der Kennzahl liegt die Annahme zugrunde, dass hohe Ausgaben auch zu einer größeren Innovationsfähigkeit führen. Jedoch ist zu bedenken, dass die F&E-Quote keine Aussage über die Effektivität und Effizienz der eingesetzten Mittel trifft.

Weitere Auseinandersetzungen mit dieser Kennzahl könnten wie folgt sein:

  • Erstens könnte die These untersucht werden, ob das unterlegte Geschäftsmodell als Differenzierungsfaktor aussagefähiger ist als die Industriezugehörigkeit.
  • Zweitens liegt die These nahe, dass die F&E-Quote nicht stetig linear verläuft. Es könnte sich eine Linearität zwischen einem Minimum und einem Maximum ergeben. Somit wäre die Vergleichbarkeit nur innerhalb der Extrema möglich und im Unternehmensvergleich eher nicht anwendbar.
[1] Vgl. Strategy&, 2017.

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