Soziale und umweltbezogene Indikatoren

Moderne Ansätze in Richtung Sozialbilanzierung, wie der Standard SA 8000, basieren in starkem Maße auf sozialen und umweltbezogenen Indikatoren. Für Sozialindikatoren gilt, dass sie die unternehmerische Leistung in Bezug auf den Umgang mit sozialen Themen abbilden sollen.

Folgende Formen sozialer Indikatoren können unterschieden werden:

  • Soziale Indikatoren können in quantitativer Form gebildet werden, wobei diese mengen- oder finanzbezogen als absolute bzw. relative Kennzahlen abgeleitet werden können.
  • Die einfachste Form qualitativer Indikatoren verkörpern binäre Indikatoren, die nur zwei Beschreibungszustände zulassen, wie Ja oder Nein (Nominalskala). Binäre Indikatoren können nur angeben, ob gewisse Mindestanforderungen erfüllt sind oder nicht, z. B. ob es eine Erfolgsbeteiligung für Mitarbeiter im Unternehmen gibt oder nicht.
  • Den Informationsgehalt erhöhen abgestufte Indikatoren (Ordinalskala). Beispielsweise könnte die Frage: "Ist Ihr Unternehmen ein attraktiver Arbeitgeber?" abgestuft beantwortet werden – "trifft vollkommen zu" bis "trifft überhaupt nicht zu". Die Erhöhung des Informationsgehalts wird hierbei allerdings erkauft durch ein Mehr an subjektiven Einschätzungen.
  • Qualitative Indikatoren können auch über Beschreibungen bestimmter Sachverhalte gewonnen werden. Diese Form lässt sich praktisch auf alle Aspekte anwenden und besitzt den größten Informationsgehalt. Beispielsweise könnte die Zielsetzung, die Servicequalität zu verbessern, anhand einer Leistungsvereinbarung (Service Level Agreement) näher beschrieben werden und als Anleitung für praktisches Handeln dienen.
  • Quantitative Indikatoren sind ebenfalls nicht frei von subjektiven Einschätzungen: Dies gilt insbesondere für ihre Interpretation, aber auch für ihre Auswahl, Messung und Bewertung. I. d. R. sollten Sozialindikatoren eine Mischung aus qualitativen und quantitativen Indikatoren verkörpern. Das Balanced-Scorecard-System ermöglicht dabei am besten, Ursache-Wirkungs-Beziehungen zwischen den qualitativen und quantitativen Einflussgrößen abzubilden. In dieselbe Richtung geht das EFQM-Modell, das "enabler" (wie die Mitarbeiterorientierung) von "results" (wie z. B. finanzielle Ergebnisse) unterscheidet und die Wechselwirkungen zeigt. Für jede Organisation sind die Indikatoren an das jeweilige spezifische Umfeld und die daraus abgeleiteten sozialen Themen anzupassen.[1]
[1] Vgl. Dubielzig (2009).

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