Rückschau 1950 nach Japan: das Land ist nach dem 2. Weltkrieg sehr mitgenommen, Fabriken und Lagerflächen sind zerstört. Diese nationalen Herausforderungen sowie die wachsende Konkurrenz aus USA macht bspw. dem Autobauer Toyota stark zu schaffen. Um zu überleben, entwickelt Toyota eine "sozio-ökonomische Managementmethode", die maßgeblich dazu beiträgt, dass Toyota in den darauffolgenden Jahrzehnten zu einem der größten Autobauer der Welt wird. Das Toyota Production System (TPS) führt letztendlich zu Vorgehensweisen, die heute noch Standard sind, und die die Basis für Lean Management und für agiles Projektmanagement bilden.

Kernpunkte der agilen Methoden sind "Kanban" und "Kaizen". Kanban steht für eine Prozessmethode, die das "Push-Prinzip" durch ein "Pull-Prinzip" ersetzt: Mitarbeiter bekommen keine Aufgaben mehr zugewiesen (Push), sondern sie ziehen sich selbstorganisiert ihre Aufgabenpakete aus einer Liste und bearbeiten diese (Pull). Ist eine Aufgabe fertiggestellt, holen sich die Mitarbeiter neue Aufgaben aus einer To-Do-Liste. Dies führt zu einem selbstregulierenden System, das im Idealfall ohne großen Managementaufwand abläuft.

Weiterer Kernpunkt dieses Gedankens ist, dass der Prozess für alle Beteiligten an einer Schautafel, dem sog. "Kanban-Board" visualisiert wird. Das macht den Gesamtprozess transparent und somit offen für Verbesserungen. Mitarbeiter sollen damit angeregt werden, den Prozess oder das Produkt mitzugestalten und zu verbessern. Dieses Prinzip der ständigen Verbesserung ist ein wichtiger Punkt im agilen Mindset und wird durch das japanische Wort "Kaizen" beschrieben.

Das ist nur ein Ausschnitt aus dem Produkt Haufe Finance Office Premium. Sie wollen mehr?

Anmelden und Beitrag in meinem Produkt lesen


Meistgelesene beiträge