Zusammenfassung

Die Ergebnisse der Unternehmensrechnung müssen sowohl für die externe Berichterstattung als auch für eine erfolgsorientierte Unternehmensführung alle relevanten Daten rechtzeitig und zuverlässig bereitstellen.

Während für die externe Rechnungslegung formale und inhaltliche Vorschriften bestehen, gibt es solche für das interne Rechnungswesen nicht.

Als industrieller Standard haben sich in den letzten Jahrzehnten im deutschen Sprachraum die Methoden der flexiblen Plankosten- und Deckungsbeitragsrechnung durchgesetzt.

Die Architektur und der geschlossene Zahlenfluss eines solchen Systems werden im folgenden Beitrag dargestellt. Er bildet die Grundlage für eine Serie von Beiträgen, die auf die einzelnen Systemkomponenten näher eingehen werden.

Im Mittelpunkt steht ein Unternehmensmodell auf Excel-Basis, das sich unter dem Namen "QUATTRO" als nützliches Hilfsmittel zum Verständnis der teilweise doch komplexen Zusammenhänge in der betriebswirtschaftlichen Ausbildung bewährt hat.

1 Ausgangslage und Zielsetzung

Verlässliche Unternehmensdaten – ein Gebot der Stunde

Die Ergebnisse der Unternehmensrechnung müssen sowohl für die externe Berichterstattung als auch für eine erfolgsorientierte Unternehmensführung alle relevanten Daten rechtzeitig und zuverlässig bereitstellen. Diese klassische Forderung gewinnt bei den aktuellen Rahmenbedingungen – zunehmendes Gewicht der Kapitalgeber, schwieriges Marktumfeld – noch zusätzlich an Bedeutung. Während für die externe Rechnungslegung formale und inhaltliche Vorschriften bestehen, gibt es solche für das interne Rechnungswesen nicht.

Als industrieller Standard haben sich in den letzten Jahrzehnten im deutschen Sprachraum die Methoden der flexiblen Plankosten- und Deckungsbeitragsrechnung durchgesetzt.[1] Die Architektur und der geschlossene Zahlenfluss eines solchen Systems wird im folgenden Beitrag dargestellt.

"QUATTRO" als methodische Unterstützung und Benchmark

Im Mittelpunkt steht ein Unternehmensmodell auf Excel-Basis, das sich unter dem Namen "QUATTRO" als nützliches Hilfsmittel zum Verständnis der teilweise doch komplexen Zusammenhänge in der betriebswirtschaftlichen Ausbildung bewährt hat. Die konsequente Trennung der Kosten in leistungsabhängige "proportionale, variable oder Produktkosten" und zeitabhängige "fixe oder Strukturkosten" über alle Stufen des betrieblichen Werteflusses macht das Charakteristikum der Grenzplankostenrechnung – einer Weiterentwicklung der flexiblen Plankostenrechnung – aus. Während in den Anfängen vorgeschlagen wurde, die fixen Kosten als Gesamtblock im Ergebnis zu berücksichtigen, hat sich mit zunehmender Leistungsfähigkeit der DV-Systeme das parallele Mitführen der Fixkosten durchgesetzt, um möglichst vielen Rechenzwecken zu genügen. Zu der Funktionalität der starren Plankostenrechnung kam damit die Möglichkeit der flexiblen Sollkostenrechnung für die Betriebssteuerung und der Ausweis von echten Deckungsbeiträgen als Differenz zwischen den Nettoerlösen und den Grenzkosten der Produkte hinzu. Mit dem Instrument der geschlossenen Kostenträgerrechnung, bestehend aus Betriebsleistungs-, Bestands- und Ergebnisrechnung, wird ein hervorragendes, mit den Daten des externen Rechnungswesens abstimmbares Controlling-Instrumentarium geboten. An dieser "best practice" -Lösung kann der im jeweiligen Unternehmen vorhandene Stand der Kostenrechnung gemessen und eventuell vorhandene Schwachstellen können beseitigt werden.

[1] Vgl. Kilger, W.; Pampel, J.; Vikas, K.: Flexible Plankostenrechnung und Deckungsbeitragsrechnung, Wiesbaden 2002, S. 35 ff.

2 Gesamtüberblick über das Unternehmensmodell "QUATTRO"

"QUATTRO" als Diskussionsgrundlage

Das Unternehmensmodell "QUATTRO" wurde zunächst mit der Zielsetzung entwickelt, die komplexen Zusammenhänge eines integrierten Planungs- und Abrechnungssystems, wie es in Industrieunternehmen im deutschsprachigen Raum heute zum Standard zählt, auf einfache Weise transparent zu machen. Es erfüllt damit einerseits eine wichtige Schulungsaufgabe, soll aber in der hier dargestellten Form auch einen Beitrag zur Dokumentation des inzwischen erreichten Standes der entscheidungsorientierten Leistungs- und Kostenrechnung im deutschsprachigen Raum leisten. Eine detaillierte Kenntnis aller Zusammenhänge könnte zukünftige Diskussionen über die Vor- und Nachteile bestimmter Systeme erleichtern und bei der Auswahl des für das eigene Unternehmen zweckmäßigen Systems eine Hilfestellung bieten.

Die technische Grundlage aller weiteren Ausführungen und insbesondere der Zahlenbeispiele bildet ein vom Verfasser auf der Basis der PC-Software MS-Excel entwickeltes Modell. Der Name "QUATTRO" wurde gewählt, weil das Modell nur aus – im Wesentlichen – vier Kostenstellen und vier Produkten besteht. Die Trennung in ein "Planungssystem" und ein "Abrechnungssystem" entspricht dem heutigen Stand der DV-technischen Auslegung.

Folgende Stammdaten sind vorgesehen:

 
Kostenarten: Fertigungslohn
Reparaturlohn
Gehalt
Kalkulatorischer Sozialaufwand auf Lohn
Kalkulatorischer Sozialaufwand auf Gehalt
Sonstige Betriebskosten
Abschreibungen und Zinsen auf das Anlagevermögen
...

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